Acht Jahre nach Horror-Unfall in «Wetten, dass..?»
Samuel Koch kann wieder stehen!

Samuel Koch kann wieder stehen, wie aktuelle Fotos in der «Bild»-Zeitung zeigen – acht Jahre nach seinem Horror-Unfall bei «Wetten, dass..?». Möglich wurde die Sensation unter anderem durch Intensivtraining mit einer Laufmaschine.
Publiziert: 25.06.2019 um 16:46 Uhr
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Der tragische Wettunfall in der Sendung 2010: Samuel Koch nach seinem Sturz am Boden liegend, links Co-Moderatorin Michelle Hunziker, daneben Moderator Thomas Gottschalk.
Foto: action press
Jean-Claude Galli

Vor acht Jahren brach sich der Deutsche Samuel Koch (31) in der TV-Sendung «Wetten, dass..?» bei einem Horror-Unfall vierfach das Genick, als er mit Sprungstelzen über ein Auto springen wollte. Die brutale Diagnose damals: Querschnittlähmung vom Hals abwärts, Koch würde nie wieder laufen oder stehen können. Über ein Jahr verbrachte er danach in der Reha im Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil LU. Und gestern nun dies: Fotos in der «Bild»-Zeitung zeigen ihn an eine Wand gelehnt ohne Hilfsmittel auf seinen Beinen stehend.

Training bis zu acht Stunden am Tag

Möglich gemacht hat dies unter anderem ein spezielles, in Norwegen entwickeltes Laufgerät namens Innowalk. «Durch die Bewegungen und das Training wird meine komplette Muskulatur gestärkt», erzählt Koch. Seit acht Monaten trainiert er intensiv damit. Vor den Übungen werden Rumpf, Beine und Füsse festgeschnallt, die Maschine ahmt dann Laufbewegungen nach. Das Training dauert bis zu acht Stunden, pro Stunde kann Koch rund 4000 Schritte absolvieren. Von einem «Wunder» will Koch nicht sprechen, sondern von einem «Ergebnis von Glaube, Hoffnung und Kampf».

Das Stehen wirkt auch therapeutisch

Dass er beim Stehen an eine Wand lehnt, wie auf den Bildern ersichtlich, hat ebenfalls einen triftigen Grund. «Ich habe das mit meinem Bruder Johnny ausprobiert», sagt Koch. «Beim ersten Mal hat er mich einfach an einem Auto abgestellt. Angst habe ich keine. Ich weiss, dass er mich mit einem Hechtsprung immer retten würde. Meistens kreischen nur alle anderen Zuschauer.» Das Stehen selber hat auch eine therapeutische Funktion. «Es ist gut für die Fuss-, Knie- und Hüftgelenke und hilft gegen die Osteoporose-Gefahr.»

Der frühere Stuntman arbeitet mittlerweile als Schauspieler am Mannheimer Nationaltheater und hat mehrere Bücher geschrieben. Zuletzt erschien im Januar dieses Jahres der Bestseller «StehaufMensch!».

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