6 Jahre für Christopher S., weil er seine Plattensammlung abfackeln liess
DJ Knasti

Der Berner DJ Christopher S. (47) liess seine Plattensammlung anzünden, um Versicherungsgeld zu kassieren. Nun muss er sechs Jahre in den Knast.
Publiziert: 25.11.2016 um 23:26 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 07:10 Uhr
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DJ Christopher S. (47) muss sechs Jahre ins Gefängnis. Er wurde wegen Versicherungsbetrugs verurteilt.
Gabriela Battaglia

DJ Christopher S. (47) erlebte gestern seinen persönlichen Black Friday. Das Regionalgericht Bern-Mittelland verurteilte den Musiker zu 72 Monaten Gefängnis. Der Berner, der bürgerlich Christoph Spörri heisst, beauftragte zwei Männer, seine Plattensammlung anzuzünden. Kurz vor dem Brand seines Lagers in Ostermundigen BE am 1. Mai 2012 hatte Spörri die Sammlung für 200'000 Franken versichern lassen (BLICK berichtete). 

«Herr Spörri bestritt bis hinten raus alles», sagte Gerichtspräsident Urs Herren bei der Urteilsverkündung. «Es kann aber nur er gewesen sein, der den Auftrag gegeben hat.»

«Er überliess die Drecksarbeit anderen»

Die beiden Brandstifter, zwei Cousins aus dem Balkan, wurden zu 42 Monaten Gefängnis beziehungsweise 24 Monaten bedingt verurteilt. Einer der beiden arbeitete als Bodyguard für Christopher S. Beide Männer hatten beim Brand und der Explosion am Abend des 1. Mai 2012 teils schwere Verletzungen erlitten.

«Herr Spörri überliess die Drecksarbeit anderen. Er blieb im Hintergrund und beschaffte sich ein Alibi mit einem Fussballspiel», sagte Herren. «Er machte widersprüchliche Aussagen, was Zweifel an seiner Zuverlässigkeit aufkommen lässt.»

Eigener Mutter Darlehen nicht zurückgezahlt

Der Staatsanwalt hatte 75 Monate Gefängnis gefordert. Spörris beide GmbH machten Konkurs, im August meldete er Privatinsolvenz an. Der Staatsanwalt warf ihm vor, eine der Firmen absichtlich in den Konkurs getrieben zu haben. Ein Kollege von Spörri hatte 56'000 Franken investiert. 

«Herr Spörri hatte 2011 und 2012 viele Betreibungen», sagte der Gerichtspräsident. Sogar die Mutter des DJs musste ihren Sohn betreiben. Spörri sollte ihr ein Darlehen für ein Haus von 100'000 Franken zurückzahlen. «Er zahlte nur 25'000 Franken und behauptete dann, seiner Mutter das Geld zurückgezahlt zu haben.»

Berufung angekündigt

In einem BLICK-Interview im Jahr 2011 hatte Christopher S. die Kriminalität als eines der drängendsten politischen Probleme bezeichnet und betont, dass «die auch durch die Migration auftritt». Spörri ist denn auch eingetragenes Mitglied der SVP Belp. Gestern erschien er optimistisch zur Urteilsverkündung. Er hatte BLICK zuvor versichert, er sei unschuldig.

Sein Verteidiger kündigte noch im Gerichtssaal Berufung gegen das Urteil an. Und auf Facebook zeigte sich der DJ gestern kämpferisch: «Es war eine Farce! Die Begründung ein Skandal! Wir gehen in Berufung und kämpfen für Gerechtigkeit.»

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