Er trägt den Namen Kepler-452b, ist nicht weniger als 1400 Lichtjahre entfernt von der Erde – und beflügelt die Spekulationen um Leben im All: Vergangene Woche hat das Weltraumteleskop Kepler der US-Raumfahrtbehörde Nasa einen neuen Planeten entdeckt.
Die Forscher sprachen von einem «Meilenstein auf dem Weg, eine zweite Erde zu finden».
Kepler-452b sei «ein älterer, grösserer Cousin der Erde». Er befindet sich in einer sogenannten «bewohnbaren Zone» nahe eines anderen, sonnenartigen Sterns, ist rund 1,6-mal so gross wie unsere Erde. Die Temperaturen dort dürften 30 bis 40 Grad wärmer sein als hier. Zudem zeigen die Nasa-Berechnungen: Kepler-452b ist 6 Milliarden Jahre alt – 1,5 Milliarden Jahre älter als Sonne und Erde.
In der Schweiz hat Ewgeni Obreschkow (69) die Entdeckung der Nasa genau studiert. Der Astrophysiker aus Gossau SG hält es für «absolut möglich», dass es auf dem neu entdeckten Planeten Lebewesen gibt. «Wenn dort Wasser gefunden wird, ist es vorstellbar, dass Lebewesen existieren», sagt Obreschkow.
Wie mögliches Leben auf Kepler-452b aussehe, sei derzeit kaum zu sagen, so der Forscher. Er hofft, dass die Nasa schon in den nächsten Wochen und Monaten weitere Informationen zum neuen Planeten zur Verfügung stellt.
Mit herkömmlichen technischen Mitteln ist der Planet nicht zu sehen. «Er ist immer noch ein verschwindend kleiner Himmelskörper», so Obreschkow. Bis die Nasa weitere Informationen bringt, könne über Details nur spekuliert werden. Obreschkow, der auch Präsident der Sternwarte Antares in Gossau SG ist, ist gespannt: «Das Weltall birgt so viele Überraschungen. Da ist nichts unmöglich.»
Sicher ist allerdings: Wenn, dann müssten die Bewohner von Kepler-425b zu uns kommen. Wir Menschen bräuchten für die Reise zur zweiten Erde einige Millionen Jahre.