Dadurch würde sich das Betreuungsverhältnis verschlechtern, obwohl die Betreuung schon soweit wie möglich optimiert worden sei. «Mehr ist nicht möglich ohne Qualitätseinbussen», sagte Schaepman im Interview mit der «NZZ am Sonntag». «Der Bund soll an den bisherigen Finanzplänen festhalten und nicht die Sparschraube in der Bildung anziehen.»
Der Bund hatte zuletzt Ende März über ein milliardenschweres Sparprogramm informiert, wovon auch die Bildung betroffen wäre. Ohne diese Massnahmen könne die gesetzlich verankerte Schuldenbremse nicht eingehalten werden, hiess es damals. Die Vernehmlassungsvorlage ist für den Juni geplant.
Generell brauche die Universität mehr Personal, mehr Forschung und mehr Räumlichkeiten - trotz eines bereits geplanten 600-Millionen-Franken-Neubaus. «Wir rechnen mit einem Wachstum der Studierendenzahl von rund 2,2 Prozent pro Jahr. Das ist mehr als die vom Bund für die Schweizer Universitäten prognostizierten 1,5 Prozent», rechnete Schaepman vor. Das bedeute rund 600 zusätzliche Studierende und durchschnittlich 5000 Quadratmeter mehr Flächenbedarf pro Jahr. «Wir stossen überall an unsere Grenzen.»
Uni-Rektor Schaepman glaubt zudem, dass die Universität Zürich thematisch nicht mehr stark in die Breite wachsen könne. «Wir sollten daher überlegen, welche Optionen wir haben - dazu gehört auch die Variante einer zweiten Universität, die komplementäre Studiengänge anbietet.» Darunter versteht er eine Universität für Studiengänge, die nicht zwingend eine Volluniversität benötigen.
(SDA)