Grosseinsatz der Polizei an der Grimselstrasse in Zürich-Altstetten. Mehrere Dutzend Aktivisten hatten am Samstagabend Häuser eingenommen, die abgerissen werden sollen. Hotspot war Hausnummer 20. Die Aktion begann um rund 23.20 Uhr mit einer illegalen Party und lauter Musik.
Die Strassen im Gebiet wurden abgesperrt. «Die Lage eskaliert richtig», meldete ein BLICK-Leserreporter vor Ort. Erst standen 40 bis 50 Polizisten in Kampfmontur in Bereitschaft und machten sich mit Gummischrot bereit. Bald zogen sie sich zurück.
Aus den besetzten Häusern drang laute Musik. Laufend strömten weitere Personen herbei. Bald waren die illegal besetzten Wohnungen dermassen gefüllt, dass niemand mehr reinkam. Selbst auf dem Dach standen Leute.
«Wir müssen flüchten»
Gleichzeitig wurden bei den nahen Badenerstrasse und Luggwegstrasse Bauabschrankungen zerstört und Velos auf die Strasse geworfen. Auch Strassenbeleuchtungen wurden demoliert.
Kurz vor Mitternacht meldete ein Leserreporter noch Schüsse: «Jetzt wurde geschossen. Man hörte einige Schüsse.» «Wir müssen flüchten», schrieb ein weiterer BLICK-Leserreporter.
Viele Lärmklagen
Polizisten in Zivil beobachteten die Szene aus Distanz. Derweil hielten Hausbesetzer die Zufahrt an der Grimselstrasse von beiden Seiten mit Containern blockiert. Nach 2 Uhr öffneten Maskierte die Durchfahrt wieder für den Verkehr, suchten die Strasse und Autos aber mit Taschenlampen nach Zivilpolizisten ab.
Am Sonntagmorgen sagte die Stadtpolizei gegenüber BLICK auf Anfrage: «Es gab keine Schüsse.» Allerdings seien Lärmklagen eingegangen.
Und warum hat die Polizei nicht eingegriffen? Am Sonntag schrieb die Stadtpolizei: «Nachdem die Eigentümer der Liegenschaft nicht kontaktiert werden konnten, verzichtete die Polizei auf eine sofortige Intervention.» (kes/gf)