Eine vorgezogene 1.-August-Feier bei Maur im Kanton Zürich ist wortwörtlich fast ins Wasser gefallen: Ein historisches Militärflugzeug, der weltberühmte «Fieseler Storch» mit der Kennung A-99, ist am Montagabend bei einer privaten Flugshow plötzlich abgesackt und um 18.28 Uhr am Rande eines Baches auf ein Feld gekracht. Ein zweites Oldtimer-Flugzeug mit der Kennung A-97, das zur gleichen Zeit in der Luft war, konnte sicher landen.
Mit an Bord der Unglücksmaschine: die Zürcher Ex-Regierungsrätin Rita Fuhrer (64)!
BLICK hat mit ihr am Telefon gesprochen, doch so kurz nach dem Vorfall wollte sie noch keinen Kommentar abgeben.
«Völlig unversehrt»
Die Kommunikation hat stattdessen die Zürcher Kantonspolizei übernommen. «Frau Fuhrer geht es gut, sie hat das Flugzeug nach der Bruchlandung völlig unverletzt verlassen können», sagt Kapo-Sprecher Ralph Hirt. Sie könne morgen wie gewohnt den 1. August feiern.
Laut einem BLICK-Leserreporter ist auch der Pilot (67) unverletzt. Er und Fuhrer hätten selbständig aus dem Flieger steigen können.
Nur 200 Meter von der Festwirtschaft entfernt
Doch es hätte auch schlimmer enden können. Denn laut BLICK-Leser Kevin Neff waren viele Leute auf dem Gelände. «Das Flugzeug ist nur 200 Meter von der Festwirtschaft abgestürzt», erzählt er. Aber die Feuerwehr sei mit einem Wagen schnell Vorort gewesen. Der Bereich wurde abgesperrt.
Laut dem Augenzeugen handelte es sich um eine private Feier, die von einem Bauer in der Umgebung organisiert worden war. Der Anlass fand auf einer Wiese bei der Besenbeiz Stallstube statt.
Wie die «Freunde des Fieseler Storchs» auf Facebook berichten, ist am Flugzeug ein erheblicher Schaden entstanden: Die Luftschraube sei stark beschädigt, das Hauptfahrwerk auf beiden Seiten abgeschert. Ausserdem habe der Motor vermutlich eine «Shock load» (Stossbelastung) hinnehmen müssen, dadurch könnte die Kurbelwelle verzogen sein. Die Kantonspolizei Zürich beziffert die entstandenen Kosten auf mehrere 10'000 Franken.
Der «Storch» ist ein Pionierflugzeug
Der legendäre «Fieseler Storch» war speziell für kurze Starts und Landungen konstruiert worden. Die Störche wurden berühmt, weil sie auch auf Alpengletschern landen konnten. Sie erlangten insbesondere am Gauligletscher 1946 Weltruhm.
Damals stürzte eine amerikanische Maschine im unwegsamen Gebiet ab. Nach tagelangem Warten konnte ein «Fieseler Storch» den Piloten und die weiteren Insassen retten – dank Skis an den Rädern. Damit verschaffte sich die Schweizer Luftwaffe nicht nur Achtung der amerikanischen Militärs und der internationalen Öffentlichkeit, sondern ebnete auch den Weg für die Schaffung einer professionellen hochalpinen Flugrettung.