Zürich verfüge über eine der modernsten Elefantenhaltungen in Europa, man habe ein erfahrenes Team und sehr gute Erfolge in der Zucht. «Asiatische Elefanten sind eine bedrohte Art, da hat es keinen Sinn, damit aufzuhören. Ganz im Gegenteil», sagte der 34-jährige Deutsche.
Im Zoo Zürich sind innert der vergangenen vier Wochen drei junge Elefanten an einer Infektion mit dem Herpesvirus gestorben - zuletzt am Samstag die fünfjährige Elefantenkuh Ruwani. Ende Juni war bereits der zweijährige Elefantenbulle Umesh an dem Virus gestorben, vor knapp zwei Wochen die achtjährige Elefantenkuh Omysha.
Die drei Todesfälle sind für den Zoo ein schwerer Schlag. «Wir haben innerhalb weniger Wochen Tiere verloren, die wichtig waren für die europäische Erhaltungszucht», sagte Dressen. Zurück blieben noch zwei Gruppen: Ceyla-Himali und ihre Tochter Farha, die Mutter Ruwanis, einerseits, und Indi und ihre Tochter Chandra andererseits. Hinzu kommt der Elefantenbulle Thai. Er gehört zu keiner der Kerngruppen. «Wir müssen schauen, was am meisten Sinn ergibt, ob wir mit beiden oder nur mit einer Gruppe weiterzüchten», sagte Dressen.
Elefantengruppen sind laut dem Zoodirektor matriarchalisch organisiert. Sie könnten damit nur durch Geburten wachsen und nicht durch externe Zugänge. Der Zürcher Zoo will zusammen mit dem europäischen Erhaltungszuchtprogramm diskutieren, wie es mit den Elefanten weitergehen soll.
Der Zoo geht davon aus, dass für die fünf verbliebenen Elefanten nur ein geringes Erkrankungsrisiko besteht. Das Elefanten-Herpesvirus ist an sich unscheinbar und nicht akut gefährlich. Wenn es sich aber stark im Körper vermehrt, kann es die Krankheit EEHV auslösen. Diese führt vor allem bei jungen Elefanten häufig zum Tod, wenn deren Schutz durch Antikörper der Mutter nachlässt und sie noch keine eigenen gebildet haben. (SDA)