Zoom-Boom und die Folgen
Vom Märchen zum Albtraum

Die Videokonferenz-Plattform Zoom legte dank Corona und Home-Office einen Traumstart hin. Doch nun häufen sich Probleme. Und Fragen nach dem Datenschutz werden laut.
Publiziert: 12.04.2020 um 00:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2020 um 09:37 Uhr
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Zoom hat seit Ausbruch der Corona-Krise einen steilen Aufstieg hingelegt. Weltweit nutzen bereits über 200 Millionen Menschen die Videokonferenz-Plattform.
Foto: DUKAS
Valentin Rubin

Es sah nach einem märchenhaften Aufstieg aus. In wenigen Wochen schnellte die Nutzerzahl von Zoom um das 20-Fache in die Höhe. Mehr als 200 Millionen verwenden die App des Videodienst-Anbieters aus den USA, der Aktienkurs ging durch die Decke.

Wegen der Corona-Krise verlegten viele Unternehmen, Schulen und Kurse ihr Angebot ins Digitale. Homeoffice wurde zum Schlüsselwort. Zoom war die perfekte ­Lösung: von jedem beherrschbar, übersichtlich, unkompliziert.

Vor einem Monat sagte Eric Yuan, CEO des Unternehmens: «Es scheint, als hätten alle über Nacht realisiert, dass sie ein Tool wie Zoom benötigen.» Sei es die Pfarrerin bei einer Messe, die interne Firmensitzung, die Sprechstunde beim Arzt, der Schulunterricht, das Feierabendbier mit Freunden oder der Kindergeburtstag – Zoom wurde zur Adresse Nummer eins für virtuelle Nähe und erfreute sich im Handumdrehen extremer Beliebtheit. Das ist die gute Nachricht.

Datenschutz-Albtraum

Die schlechte: Aus dem Märchen wurde jäh ein Albtraum. Die Negativmeldungen häuften sich. Ohne Zustimmung der Nutzer wurden deren Daten an Facebook weitergegeben. Und obwohl das anfänglich behauptet wurde, gibt es keine sogenannte End-to-End-Verschlüsselung. «Zoom hat sicherheitstechnisch komplett versagt», meint Volker Birk, ­Gründer der Verschlüsselungssoftware Pretty Easy Privacy, im ­Nebenberuf Sprecher des Hackervereins ­Chaos Computer Club Schweiz.

Fehlende End-to-End-Verschlüsselung bedeutet: Die Videositzungen können von Fremden mitgehört werden. Und die Informationen laufen durch den Server von Zoom. «Weil dort alles entschlüsselt wird, können Zoom und jeder, der an den Server rankommt, mitlauschen», erklärt der Jurist und Datenschutzexperte ­David Rosenthal.

Da man für die Teilnahme lediglich den entsprechenden Link ­benötigt, kann zudem jeder, der an diesen Link kommt – also auch ­Unbefugte – an der Konferenzschaltung teilhaben, die Kontrolle über das Gespräch ergreifen, eigene Inhalte darin verbreiten. Und sogar schädliche Programme in die Computer der Teilnehmer einschleusen.

Experten sind sich einig: Man muss kein Profihacker sein, um via Zoom etwa an vertrauliche Bankdaten oder politisch brisante Informationen zu gelangen.

Unternehmen wenden sich ab

Unternehmen, die bis vor kurzem mit Zoom hantierten, lassen nun die Finger davon. Google liess erst diese Woche betriebsintern sämtliche Zoom-Applikationen ­löschen. Die Nasa, Taiwan und ­viele andere waren damit sogar noch schneller.

«Je mehr wir unsere Firmenkommunikation auf Videokonferenz-Dienstleister wie Zoom verlagern, desto eher könnten Konkurrenten sensible Daten fischen», sagt Computerexperte Volker Birk. Das Problem sei zwar nicht neu: «Edward Snowden hat uns das schon vor Jahren gezeigt.» Aber in Zeiten von Corona erreiche so ­etwas eine neue Dimension.

Selbst wenn Firmen hohe Sicher­heitsstandards einhalten: Je mehr Geräte extern verwendet werden – also etwa im Home- office –, desto schwächer wird die Kon­trolle. Viele Firmen mussten da­rauf sehr schnell Antworten finden. Und lernten ihre Lektion erst im Nachhinein.

Einstellungen anpassen

Werden wir durch Zoom und ähnliche Programme endgültig zu gläsernen Bürgern? Datenschutzexperte Rosenthal relativiert: «Die herkömmlichen Dienste von Google und Microsoft sammeln unsere Daten schon seit Jahren.» Dort sei, genauso wie bei Zoom, ein bewusster Umgang mit den Plattformen wichtig. «Man kann etwa die Einstellungen anpassen.» Das grundlegende Problem dabei: Viele seien mit diesen Einstellungen überfordert.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Habe ich das Coronavirus oder nur die Grippe?

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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