Zusätzlich zur Bundesrats-Rente
So viel kassiert Leuthard für ihren Coop-Job

Doris Leuthard wird bald zwei lukrative Verwaltungsratsmandate ausüben. Bei Coop und deren Tochter Bell soll die alt Bundesrätin je 100'000 Franken als Vergütung erhalten. Viel mehr liegt nicht drin, sonst gibt es eine Rentenkürzung.
Publiziert: 26.02.2019 um 14:56 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2019 um 22:40 Uhr
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Doris Leuthard dürfte mit ihren beiden VR-Mandaten bei Coop und Bell pro Jahr rund 200'000 Franken verdienen.
Foto: Keystone
Christian Kolbe

Die Überraschung war perfekt: alt Bundesrätin Doris Leuthard (55) wird Verwaltungsrätin von Coop und der Coop-Tochter Bell. Die Wahlen am 28. März bzw. 16. April sind nicht mehr als Formsache, die Delegierten werden die ehemalige CVP-Magistratin in die Aufsichtsgremien wählen. 

Das ist ein veritabler Coup von Coop Verwaltungsrats-Präsident Hansueli Loosli (63)! Denn dem Vernehmen nach ist zu hören, dass auch andere Unternehmen die Vorzeige-Magistratin gerne im Verwaltungsrat gehabt hätten. Allen voran die grosse Coop-Konkurrentin Migros! 

100'000 Franken pro Mandat

Doch Leuthard hat Coop den Vorzug gegeben. Über die Gründe warum, ist nichts bekannt: Nur so viel, dass sich Leuthard und Loosli seit Jahren kennen und sich auch in der Vergangenheit regelmässig ausgetauscht haben. 

Dass sich die Aufgabe für Leuthard aber lohnen wird, davon geht die «Handelszeitung» aus: Gemäss deren Informationen sollen die beiden angekündigten Mandate bei der Coop-Gruppe und der Coop-Tochter Bell Leuthard je 100’000 Franken einbringen.

Diese Summen bestätigt auch der Vergütungsspezialist Urs Klingler (61) auf Anfrage von BLICK. Insgesamt beträgt die Vergütung des zehnköpfigen Verwaltungsrates von Coop im Moment 1,3 Millionen Franken. Wobei Präsident und Vizepräsidentin etwas mehr verdienen dürften als normale Mitglieder des Verwaltungsrates. 

Leuthard könnte bald Rentenkürzung drohen

Verwaltungsrats-Sitzungen brauchen einiges an Vorbereitungszeit. Gemäss Geschäftsbericht hat sich der Coop-Verwaltungsrat 2018 zu sieben ein- bis zweitägigen Sitzungen getroffen. Dazu kam eine viertägige Reise an Standorte von Coop-Tochtergesellschaften im In- und Ausland. 

Leuthard strebt offenbar eine Karriere als Profiverwaltungsrätin an. Doch viele zusätzliche Mandate darf sich Leuthard nicht mehr leisten. Zumindest wenn sie keine Rentenkürzung riskieren will. Aktuell erhält die alt Bundesrätin die Hälfte eines Bundesratsgehalt als Rente. Macht aktuell knapp 226'000 Franken.

Zusatzverdienste zur Rente sind erlaubt, bis der Gesamtlohn die Höhe des Einkommens eines Bundesrates erreicht. Übersteigen die Einnahmen diesen, wird die Rente um denselben Betrag gekürzt.

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