Kein Facebook auf der Südseeinsel Nauru. Die Regierung hat das soziale Netzwerk für seine 10'000 Einwohner gesperrt. Begründet wird der Entscheid damit, dass die Webseite Pornografie - insbesondere Kinderpornografie - Inhalte verbreiten würde.
Für die Opposition ist die Argumentation fadenscheinig. Für sie ist klar: Die Regierung hat Facebook gesperrt, weil das soziale Netzwerk immer öfters für politische Protestaktionen genutzt wurde.
«Justizminister Adeang war verängstigt von der Anzahl Leuten, die über die sozialen Medien ihren Unmut über den diktatorischen Führungsstil veräussert haben», sagt Matthew Batsiua der Oppositionspartei dem Radiosender Pacific Beat. Viele Bürger seien von der Intransparenz der Regierung frustriert. «Das Parlament ist so ineffizient, dass kaum Debatten über politische Themen geführt werden», klagt Batsiua weiter.
Von der Facebook-Sperre sind nicht nur Bürger der Insel sind betroffen. Auch Flüchtlinge, die in den Auffanglager der 20 Quadratkilometer grossen Insel stationiert sind, gucken in die Röhre. Für sie ist Facebook oft der einzige Weg, mit den Angehörigen in Kontakt bleiben zu können. (bam)