Rund zehn Millionen Franken kassiert der Chef eines Schweizer Top-Unternehmens jährlich. Ein fürstliches Salär, doch besser kommen die Besitzer der Unternehmen davon. Die Schweizer Konzerne schütten in diesem Frühling so hohe Dividenden aus wie nie zuvor.
Drei Konzerne spielen in einer eigenen Liga: Novartis, Roche und Nestlé schütten je über sieben Milliarden Franken aus. Damit kommt das Dreigestirn für mehr als die Hälfte aller Zahlungen der Firmen im Swiss Market Index (SMI) auf.
Nicht alle Firmen sind spendabler. UBS und die Swatch Group haben etwa weniger übrig für ihre Aktionäre als vor einem Jahr.
Eine halbe Milliarde für Roche-Besitzer
Unter den Empfängern gibt es bekannte Namen: Die Roche-Besitzerfamilien Hoffmann und Oeri werden bald 591 Millionen mehr auf dem Konto haben. Weitere 66,4 Roche-Millionen fliessen an die Kunstmäzenin Maja Oeri (61), die sich aus dem Aktionärspool verabschiedet hat.
Auch mit Beteiligungen an Firmen ausserhalb des SMI lässt sich hervorragend Geld verdienen: Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne kann mit rund 368 Millionen rechnen. Den Blocher-Schwestern Magdalena Martullo-Blocher (47), Rahel Blocher (41) und Miriam Baumann-Blocher (42) fliessen insgesamt 277 Millionen aus der Ems-Chemie zu.
Das Beispiel von Ems-Chefin Martullo-Blocher zeigt: Manche Manager verdienen an den Dividenden mehr als mit dem ordentlichen Salär. Das gilt auch für den abtretenden Nestlé-Präsidenten Peter Brabeck (72). Sein Paket an Nestlé-Aktien wirft 8,2 Millionen an Dividenden ab – drei Millionen mehr als sein Lohn.
Zwei Drittel fliessen ins Ausland
Rund zwei Drittel aller Dividendenzahlungen der Schweizer Konzerne fliessen ins Ausland – an Pensionskassen, reiche Privatpersonen und Investment-Gesellschaften. Der US-Vermögensverwalter Blackrock kassiert von den SMI-Firmen 513 Millionen Franken.
Die schwedische Industriellen-Dynastie Wallenberg erhält von ABB 176 Millionen Franken. Microsoft-Gründer Bill Gates (61) bekommt von Givaudan 72 Millionen und der deutsche Investor August von Finck (86) 83 Millionen von der Genfer Prüfgesellschaft SGS.