CEOs machen Druck für 5G
Wirtschaft will ultraschnelles Handy-Netz

Die ultraschnelle 5G-Technologie beschäftigt Bundesbern weiter. Namhafte Wirtschaftsvertreter machen sich für eine Lockerung der Strahlengrenzwerte stark. Bald kommt es zum Showdown im Ständerat.
Publiziert: 25.02.2018 um 23:36 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:35 Uhr
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Die mächtigen Wirtschaftsführer sind sich einig: 5G-Internet wäre ein Wettbewerbsvorteil für die Digitalisierung.
Foto: CHRISTIAN BEUTLER
Ulrich Rotzinger

CEO Urs Schaeppi (59) sorgte für die Überraschung der letzten Woche: Swisscom will noch in diesem Jahr mit der neuen Mobilfunk-Technologie 5G loslegen

Damit dürfte die Schweiz zu den ersten 5G-Ländern auf der Welt zählen. Wenn Bundesbern das fürs Land wichtige Infrastruktur-Thema nicht auf die lange Bank schiebt.

Die Wirtschaft ist alarmiert. Der Netzausbau droht zu stocken. Sie fürchtet deshalb, den Anschluss an die digitale Transformation zu verpassen. 5G gilt als Wettbewerbsvorteil, als eine Grundvoraussetzung für die Digitalisierung vieler Wirtschaftsbereiche, wie der öffentliche Verkehr.

Jetzt wächst der Druck für ein 5G-taugliches Handynetz. Nach Swisscom-CEO Schaeppi schalten sich auch andere Wirtschaftsführer in die Diskussion ein. Sie drängen auf einen raschen Mobilfunkausbau, schreibt die «NZZ am Sonntag». Dazu gehöre, dass Verbände eine Lockerung der zurzeit im Mobilfunk gültigen Strahlengrenzwerte fordern.

Geballte Wirtschaftsmacht gelangt an Ständerat

In einem Schreiben an den Ständerat, das BLICK vorliegt, weibeln dafür der gesamte digitale Beirat des Bundesrates sowie mächtige Wirtschaftsführer. Unter anderen: André Kudelski (57) von Innosuisse, SBB-Chef Andreas Meyer (56), Postchefin Susanne Ruoff (60), Google-Schweiz-CEO Patrick Warnking (50), FDP-Politiker und Unternehmer Ruedi Noser (56), Monika Rühl (54), Direktorin vom Wirtschaftsdachverband Economiesuisse, sowie Marc Walder (52), Gründer der Standortinitiative Digitalswitzerland und Ringier-CEO.

«Eine Anpassung der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) ist für eine zeitgemässe Errichtung der Mobilfunkinfrastruktur und eine wettbewerbsfähige digitale Schweiz dringend nötig», heisst es im Schreiben an den Ständerat weiter. 

Vorstoss demnächst im Ständerat behandelt

Schon am 5. März entscheidet der Ständerat über einen Vorstoss für höhere Strahlungsgrenzwerte im Mobilfunk. Es könnte äusserst knapp werden: In der Kommission kam dieser nur mit sieben zu sechs Stimmen durch. 

Gegen eine Lockerung der Mobilfunkgrenzwerte stellt sich laut «NZZ am Sonntag» der Bauernverband, der Auswirkungen auf die Tiergesundheit befürchte. Aber auch der Ärzteverband FMH und der Dachverband der Patientenstellen. Es bleibe noch genügend Zeit, um eine Grenzwert-Lockerung neu zu diskutieren, so Letzterer. 

Die Unternehmen, allen voran die Telekomanbieter, sehen es anders. Bereits am kommenden Donnerstag wird sich Sunrise in die Debatte einschalten. Und für die Einführung von 5G werben.

Das bringt 5G

Einen HD-Kinofilm in etwa fünf Sekunden herunterladen? Kein Problem mehr. Eine bis 1000-fach höhere Kapazität, sprich: Mehr Leute haben gleichzeitig eine stabile Verbindung? Auch kein Problem mehr. Der neue Mobilfunk-Standard 5G ist ultraschnell und ultrastabil. Und das bei 90 Prozent weniger Stromverbrauch. Heute nutzen moderne Smartphones 3G und 4G – wir surfen (noch) 100-mal langsamer als nach Einführung der neuen Technologie. Punktuell sollen erste Schweizer Städte bis Ende 2018 durch die Swisscom mit 5G-Empfang erschlossen sein. Dies mittels USB-Sticks und Routern für Laptops, die 5G empfangen können. Eine breite Abdeckung durch die drei Telekomanbieter, folglich auch durch Sunrise und Salt, wird erst für 2020 erwartet. 3G- oder 4G-fähige Smartphones werden über diesen Zeithorizont hinaus nutzbar bleiben.

Einen HD-Kinofilm in etwa fünf Sekunden herunterladen? Kein Problem mehr. Eine bis 1000-fach höhere Kapazität, sprich: Mehr Leute haben gleichzeitig eine stabile Verbindung? Auch kein Problem mehr. Der neue Mobilfunk-Standard 5G ist ultraschnell und ultrastabil. Und das bei 90 Prozent weniger Stromverbrauch. Heute nutzen moderne Smartphones 3G und 4G – wir surfen (noch) 100-mal langsamer als nach Einführung der neuen Technologie. Punktuell sollen erste Schweizer Städte bis Ende 2018 durch die Swisscom mit 5G-Empfang erschlossen sein. Dies mittels USB-Sticks und Routern für Laptops, die 5G empfangen können. Eine breite Abdeckung durch die drei Telekomanbieter, folglich auch durch Sunrise und Salt, wird erst für 2020 erwartet. 3G- oder 4G-fähige Smartphones werden über diesen Zeithorizont hinaus nutzbar bleiben.

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