Wer nicht draufzahlen will, muss anrufen
So drängt UPC Kunden zu teurerem Abo

Mit einem Brief informiert UPC seine Kunden über ein neues, teureres Abo. Es tritt automatisch in Kraft – ausser, man wehrt sich.
Publiziert: 30.07.2018 um 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:08 Uhr
UPC erhöht die Surfgeschwindigkeit – aber auch die Preise. Wer nicht gut aufpasst, zahlt plötzlich mehr.
Foto: REUTERS
Julia Fritsche

«Mehr Speed, mehr Spass» verspricht die UPC in einem Schreiben an ihre Kunden, das BLICK vorliegt. Per 1. Oktober erhöht der Mobilfunkanbieter die Surfgeschwindigkeit beim Abo Connect 40 von 40 auf 100 Mbit/Sekunde. Allerdings erhöht UPC die Leistung des Abos nicht gratis. 5 Franken pro Monat mehr müssen die Kunden fürs schnellere Surfen zahlen. 

Wem das zu viel ist oder wer einfach kein schnelleres Internet braucht, muss selbst aktiv werden. Bis zum 27. August gibt UPC seinen Kunden Zeit, um die langsamere Geschwindigkeit zum kleineren Preis behalten zu können. Sie müssen dazu das Unternehmen telefonisch kontaktieren. Wer diesen Hinweis übersieht, bekommt automatisch das teurere Abo.

«Frechheit den Kunden gegenüber»

Das betreffende Abo verkauft UPC aktuell nicht mehr. Seit vergangenem Frühling gibt es stattdessen das Abo Connect 50 für 59 Franken. 10 Franken mehr als das bisherige Einsteiger-Abo Connect 40. Bestehende Kunden durften aber bei ihrem alten Abo bleiben. Darum will der Internet-Anbieter diese nun zum Wechsel auf ein teureres Angebot bewegen.

«Es ist eine Frechheit den Kunden gegenüber», sagt Telekom-Experte Ralf Beyeler vom Vergleichsdienst Moneyland zur Wechselpraxis von UPC. Auf keinen Fall sei dies kundenfreundlich. UPC und auch Konkurrent Sunrise würden Abos und Kunden regelmässig automatisch umstellen. Die Unternehmen machen so mehr Umsatz und mehr Gewinn, denn nur wenige Kunden protestieren gegen solche Abo-Änderungen.

Gemischte Reaktionen bei UPC

UPC beruft sich im aktuellen Fall auf das Kleingedruckte. In den AGBs seien einseitige Vertragsänderungen erlaubt. Die Reaktionen sind gemischt. «Wir haben Feedback von Kunden, die sich positiv zur Anpassung äussern. Wir haben auch Kunden, die sich bei uns melden, um auf dem aktuellen Produkt zu bleiben», sagt Mediensprecher Bernard Strapp gegenüber BLICK.

Verärgern dürfte die Abo-Änderung aber nicht nur zum Wechsel gedrängte Kunden, sondern auch Abonnenten von Connect 50. Diese zahlen weiter 5 Franken mehr als die neuen Connect-100-Kunden, bekommen aber nur die Hälfte der Geschwindigkeit.

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