Weniger als 4335 Franken pro Monat
Diese Branchen bezahlen am miserabelsten

Sie krampfen und schuften: Viele Schweizer Arbeitnehmer mühen sich tagtäglich für ihren Job ab und verdienen trotzdem nur wenig. Neue Zahlen des Bundes zeigen, wer von Tieflöhnen besonders betroffen ist.
Publiziert: 15.07.2019 um 10:29 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2019 um 16:59 Uhr
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Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen: Zwei Drittel der Arbeitnehmenden, die zu Tieflöhnen arbeiten, sind Frauen. Besonders viele Tieflohnstellen gibts im Detailhandel und der Gastronomie.
Foto: Keystone

Mehr als jeder zehnte Schweizer Arbeitnehmer arbeitet für weniger 4335 Franken pro Monat. Dies bei einem Vollzeitpensum von 40 Wochenstunden, wie eine neue Erhebung des Bundesamts für Statistik zum Jahr 2016 zeigt. Insgesamt also schuften 473'700 Personen für einen Tieflohn.

Ein Tieflohn entspricht gemäss Definition weniger als zwei Drittel des schweizerischen Bruttomedianlohnes. 2016 betrug dieser 6502 Franken. Die Hälfte der Schweizer Arbeitnehmenden verdiente also mehr als diesen Betrag, die andere Hälfte weniger.

Frauen stärker betroffen

Besonders häufig für wenig Geld arbeiten Frauen. Zwei Drittel der gesamthaft 473'700 Betroffenen sind demnach weibliche Angestellte. Während also nur 7,6 Prozent der Männer eine Tieflohnstelle besetzen, sind es bei den Frauen schon 17 Prozent. Im Vergleich zur vorhergehenden Erhebung 2014 entwickelte sich der Frauenanteil stabil, der Männeranteil stieg leicht um 0,1 Prozent. In absoluten Zahlen gibt es aber bei beiden Geschlechtern einen leichten Rückgang.

Ähnlich deutlich fallen die Zahlen zu den Wirtschaftszweigen aus. Besonders viele Tieflohnstellen gibts im Detailhandel, in der Gastronomie und der Beherbergung. Den grössten Anteil an Tieflohnstellen verzeichnet aber die Branche «Sonstige persönliche Dienstleistungen» mit 59,1 Prozent. Dahinter verbergen sich etwa Coiffeursalons und chemische Reinigungen. In der Gastro-Branche ist jede zweite Stelle eine Tieflohnstelle.

Kleinere Unternehmen beschäftigen mehr Geringverdiener

Entscheidend für den Anteil der Tieflohnstellen in einem Unternehmen ist seine Grösse. Das Bundesamt für Statistik schreibt von einem «starken» Zusammenhang: «Generell gilt: Je grösser ein Unternehmen, desto kleiner der Tieflohnstellenanteil.»

Besonders stark von Tieflöhnen betroffen sind Arbeitnehmer ohne abgeschlossene Berufsbildung, unter 20-Jährige, Teilzeitarbeitende mit Pensen von weniger als 50 Prozent und Tessiner. (jfr)

Werden Sie auch zu einem Tieflohn bezahlt? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte.

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