Seit Juni ist klar: Der Veloverleih-Pionier Obike hat in Zürich keine Zukunft. Das Unternehmen aus Singapur zieht sich zurück. Bis Ende Juni wollte Obike alle seine Treter auf Zürichs Strassen einsammeln. Das bestätigte das Zürcher Tiefbaudepartement gegenüber Radio 1. Das ist offenbar leichter gesagt, als getan.
Den Auftrag für das Zusammensammeln hat eine regionale Umzugsfirma, wie die «NZZ» berichtet. Doch diese findet die 600 Velos nur schlecht. Der Grund: Die GPS-Ortung funktioniert nicht mehr. Es ist daher unklar, wo und wie viele der Fahrräder noch rumstehen.
So könnte die Aufräum-Aufgabe Ende Monat an die Stadt Zürich übergehen. Nach vier Wochen nämlich werden Velos eingesammelt, die unbenutzt sind. Diese Regelung gilt sowohl für private Fahrzeuge als auch für solche von Verleihdiensten.
Nur noch Schrott
Und was wird dann aus den Obikes? Gewöhnlich können Besitzer ihre Velos gegen eine Gebühr von 50 Franken wieder zurückfordern. Bei Obike wird das kaum der Fall sein. Das Unternehmen hat sich bereits aus Zürich verabschiedet und auch finanziell sieht es nicht rosig aus für den ehemaligen Leihvelo-Pionier. Falls die Velos tatsächlich von der Stadt eingesammelt werden, dürften sie beim Schrotthändler landen.
Auf einem Schrottplatz in Winterthur ZH sind heute schon Obikes zu finden. Sie sind das Einzige, was übrig blieb von den Plänen des Unternehmens noch mehr Velos auf die Strassen zu bringen. Nun sollen sie auf dem Balkan offenbar verschrottet werden. (jfr)