Wegen neuer Gebühren
Postfinance hat schon 70'000 Kunden verloren

Die Postfinance zieht seit Anfang Jahr bei den meisten Kunden Gebühren ein. Das lassen sich Zehntausende nicht gefallen. Und lösen ihre Konti auf.
Publiziert: 28.05.2019 um 18:11 Uhr
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Hansruedi Köng, CEO der Postfinance, spricht erstmals über die Auswirkungen der neuen Gebühren.
Foto: Keystone

Seit dem 1. Januar 2019 sind die Zeiten vorbei, in denen die meisten Privatkunden der Postfinance nichts für die Führung ihres Kontos zahlen mussten. Die Postbankentochter kassiert bis auf wenige Ausnahmen für alle eine Kontoführungsgebühr von 5 Franken pro Monat.

Für monatliche Kontoauszüge auf Papier ist 1 Franken fällig. Saldoauskünfte via Telefon und am Postschalter ohne Postfinance Card kosten seit Anfang Jahr 4 Franken. Geschäftskunden zahlen neu 30 Franken pro Jahr für jede Postfinance Card.

Wegen der Gebühren Kunden verloren

«Ich bin mir bewusst, dass die neuen Preise unseren Kundinnen und Kunden verständlicherweise wenig Freude bereiten. Angesichts der Margenerosion und des markanten Gewinnrückgangs können wir es uns aber nicht mehr leisten, Dienstleistungen zu Preisen anzubieten, die unsere Kosten bei Weitem nicht decken», sagte Postfinance-Chef Hansruedi Köng damals.

Nun hat Köng erstmals über die Folgen gesprochen, welche die Einführung der Gebühren bei der Postfinance hatten. «Über den Daumen gepeilt haben wir 60’000 bis 70’000 Kundenbeziehungen wegen der Gebühren verloren», sagt er in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Was die Postfinance mit den Gebühren eingenommen hat, will er nicht verraten. «Das werden wir mit den Halbjahreszahlen ausweisen», so Köng.

Millionen-Einnahmen dank Gebühren

Er gibt aber zu: «Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnten wir im ersten Quartal eine Ergebnisverbesserung von 12,2 Millionen Franken erzielen. Hauptgrund für die Zunahme waren die Gebührenerhöhungen.» Punktuelle Anpassungen bei einzelnen Dienstleistungen könne er nicht ausschliessen. «Aber neue, breit angelegte Gebührenerhöhungen planen wir nicht», so Köng. (pbe)

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