Auf die Festnahme der Tochter des Huawei-Gründers in Kanada Anfang Dezember eskalierte der Handelskonflikt zwischen Peking und Ottawa. Chinesische Konsumenten riefen zum Boykott kanadischer Produkte auf, insbesondere des Luxusjackenherstellers Canada Goose.
Dessen Aktie brach innert vier Tagen um 20 Prozent ein. Mitten im Konflikt befand sich die Grossbank Credit Suisse, die Ende November einen Auftrag für den Verkauf von 10 Millionen Aktien der Parka-Herstellerin übernahm.
Gemäss einem Bloomberg-Bericht hatte Credit Suisse ihre Anteile inzwischen verkauft. Allerdings habe sie mit dem Geschäft einen Verlust von etwa 60 Millionen Dollar erlitten. Die Grossbank wollte die Einbusse nicht kommentieren. China reagierte nicht nur mit Boykotten auf die Festnahme, sondern inhaftierte seinerseits Kanadier.
Huawei-Konflikt schwelt weiter
Die Finanzchefin des chinesischen Telekomriesen Huawei, Meng Wanzhou (47), soll inzwischen auf Kaution wieder frei sein, Kanada aber nicht verlassen dürfen. Der offizielle Vorwurf an Huawei ist, mit falschen Angaben über eine Tochterfirma gegen amerikanische Iran-Sanktionen verstossen zu haben.
Huawei ist der zweitgrösste Handyhersteller der Welt und der global führende Netzwerkausrüster. Das Unternehmen steht damit im Fokus der US-Sicherheitsbehörden. Sie fürchten, Huawei könne sensible Telekommunikationsdaten an Chinas autoritäre Führung weitergeben. (gnc)