Verlustrisiken für die Banken
Schweizer Professor warnt vor Immo-Crash

Sinkende Preise auf dem Immobilienmarkt dürften manche freuen. Für die Banken aber gehen davon Risiken aus. Ausser warnen kann die Nationalbank nicht viel tun, sagt Bundesratsberater Aymo Brunetti.
Publiziert: 01.10.2018 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2018 um 02:03 Uhr
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Letzten Endes könnte ein Crash bei den Mehrfamilienhäusern die Finanzstabilität gefährden.
Foto: Keystone

Wie steht es um den Schweizer Immobilienmarkt? Diese Frage beschäftigt jede und jeden von uns. Denn alle sind wir entweder Mieter oder Vermieter, Käufer oder Verkäufer. Viel Gehör finden denn auch Experten wie Aymo Brunetti, der frühere Chefökonom des Staatssekretariats für Wirtschaft.

Brunetti warnt vor der Gefahr eines Crashs bei Preisen für Mehrfamilienhäuser und dessen Folgen. «Da lauern substanzielle Verlustrisiken im Bankensektor», sagt er im Interview mit der «Aargauer Zeitung». Diese könnten die Finanzstabilität gefährden. Was tun? «Das Beste wäre, man könnte die Zinssituation normalisieren», so der Bundesratsberater und Wirtschaftsprofessor. Denn dann käme es nicht zu diesen Auswüchsen. 

SNB sind die Hände gebunden

Doch die beste Lösung ist derzeit keine Option. Bevor die Schweizerische Nationalbank (SNB) nämlich die Zinsen erhöht, muss die Europäische Zentralbank vorangehen. Und damit rechnen Experten vor nächstem Herbst nicht. Erst dann ist ein Ende der Negativzinsen möglich.

«Negativzinsen sind natürlich unsympathisch. Aber ich verstehe, dass die Nationalbank in der jetzigen Situation eine Zinsdifferenz zur EZB aufrechterhalten will», sagt Brunetti. Andernfalls würde der Franken attraktiver.

Weil eine Zinserhöhung aktuell unmöglich sei, bleibe der Nationalbank nur, immer wieder auf die Gefahren im Immobilienmarkt hinzuweisen, so der Experte. Oder allenfalls einen höheren antizyklischen Kapitalpuffer zu fordern. Das ist eine Vogabe darüber, welche Eigenmittel Banken bei der Vergabe von Hypotheken bereitstellen müssen. (jfr)

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