Die Schweiz wird immer mehr zum Steuerparadies. Das Bundesgesetz über die Steuerreform und AHV-Finanzierung (STAF) ist seit Anfang Jahr in Kraft. Das zwingt die Kantone zur Änderung ihrer Fiskalpolitik, wie ein neuer Bericht der Wirtschaftsforscher von «BAK Economics» zeigt.
Der Grund: Mit der im Mai 2019 vom Stimmvolk angenommenen Reform verlieren ausländische Unternehmen ihre Steuerprivilegien. Damit diese nun dem Standort Schweiz nicht den Rücken kehren, senken die Kantone ihre Unternehmenssteuern massiv.
Schlusslicht Bern
Am stärksten senkt der Kanton Basel-Stadt die ordentliche Besteuerung für Unternehmen – und zwar um ganze 8,7 Prozent. Nur die Kantone Bern, Aargau und Luzern verzichten bisher vollständig auf eine Reduzierung des Steuersatzes.
Die Änderungen wirken sich auf die Steuerattraktivität der einzelnen Kantone aus. So rutscht Bern im Ranking der steuergünstigsten Kantone um zehn Ränge auf den letzten Platz ab. Am attraktivsten sind für Unternehmen die Kantone Nidwalden, Uri und Schaffhausen.
Hongkong hinter Nidwalden
Nidwalden ist ab 2025 steuertechnisch der attraktivste Standort weltweit für Unternehmen. Nach der vollständigen Umsetzung der Steuerreform könnte der Zentralschweizer Kanton die asiatische Wirtschaftsmetropole Hongkong ablösen – Stand heute.
In Stein gemeisselt ist die Nidwaldner Spitzenposition allerdings noch nicht. Es ist anzunehmen, dass internationale Wirtschaftszentren in den nächsten Jahren ihre Steuersätze weiter runterschrauben werden, um mit der Konkurrenz aus der Schweiz mitzuhalten. (ste)