Die Schweizer Uhrenindustrie leidet unter den Auswirkungen der Corona-Krise. Selbst Branchenprimus Swatch muss nun wegen des monatelangen Lockdowns Federn lassen. Der Reinverlust war im ersten Halbjahr mit 308 Millionen Franken tiefrot.
Wie der Bieler Uhrenkonzern in einer Mitteilung schreibt, ist der Nettoumsatz im ersten Halbjahr um 43 Prozent auf 2,20 Milliarden Franken zusammengebrochen. Wachsen konnte Swatch einzig im Online-Handel – dort dafür im zweistelligen Prozentbereich.
Über 2000 Stellen abgebaut
Die staatlichen Corona-Massnahmen hätten den Konzern ab Februar mit voller Wucht getroffen, so Swatch. Zeitweise seien 80 Prozent der Verkaufskanäle geschlossen gewesen.
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Das hat bei der Swatch Group personell weitreichende Konsequenzen. Seit Jahresbeginn hat sie rund 260 Geschäfte geschlossen. Den weltweiten Personalbestand hat der Konzern um CEO Nick Hayek (65) innert eines Jahres um 6,5 Prozent auf 33'700 Mitarbeiter verringert – das entspricht einem Abbau von 2000 Stellen. Die Schweiz ist davon nicht betroffen – ein Grossteil der Angestellten ist in Kurzarbeit.
Im Juni bereits wieder in den schwarzen Zahlen
Mit den vorgelegten Zahlen lag Swatch etwas unter den Markterwartungen. Analysten hatten im Vorfeld bereits mit einem massiven Geschäftseinbruch gerechnet und einen Umsatz in Höhe von 2,26 Milliarden Franken, einen EBIT-Verlust von 307 Millionen sowie einen Halbjahresverlust von 250 Millionen erwartet.
Im Monat Juni habe der Gesamtkonzern wieder ein positives Betriebsergebnis erreicht, wird betont. In den Märkten, welche den Lockdown bereits überwunden haben, wurde eine sehr hohe Kundennachfrage verzeichnet. Swatch rechnet mit einem starken zweiten Halbjahr und mit einem positiven Betriebsergebnis für das Gesamtjahr. (ste/SDA)