Die Bewältigung des Diesel-Skandals hat den VW-Konzern 2017 zwar nur noch halb so viel Geld gekostet wie im Jahr davor. Das sogenannte Dieselgate bleibt aber eine milliardenschwere Last für den weltgrössten Autobauer.
Die Abgas-Rechnung für den Skandal betrug im letzten Jahr 3,2 Milliarden Euro, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. 2016 hatte die Summe, die für Rückkäufe und Nachrüstungen manipulierter Autos sowie juristische Risiken draufging, bei 6,4 Milliarden Euro gelegen.
Insgesamt ist die Rechnung für die Folgen der Manipulationen an der Abgasreinigung von Millionen Dieselautos, die im September 2015 bekannt geworden waren, inzwischen auf mehr als 25 Milliarden Euro gestiegen!
Rekordgewinn trotz Dieselgate
Dennoch regnete es im 2017 Milliarden-Gewinne: Ungeachtet des «Dieselgate» betrug der Gewinn rekordhohe 17 Milliarden Euro.
Zugleich kassierten auch die Mitglieder des VW-Managements für das abgelaufene Jahr deutlich mehr Gehalt als noch 2016. Insgesamt summieren sich die Bezüge auf rund 50,3 Millionen Euro. Im vorangegangenen Jahr hatte das Top-Management des weltgrössten Autobauers noch rund 39,5 Millionen Euro erhalten. VW begründet den Anstieg vor allem mit der guten Geschäftsentwicklung.
Konzernchef Müller kassiert über 10 Millionen Euro
Spitzenverdiener unter den zehn obersten VW-Führungskräften – einschliesslich der ausgeschiedenen Christine Hohmann-Dennhardt – ist Konzernchef Matthias Müller, der mehr als 10,1 Millionen Euro einstrich.
Ein Jahr zuvor waren es 7,25 Millionen Euro gewesen. Ohne Nebenleistungen und Versorgungsaufwand kommt Müller 2017 auf rund 9,5 Millionen Euro. Personalchef Karlheinz Blessing bekommt an zweiter Stelle rund 5,2 (2016: 3,33) Millionen Euro. (SDA/uro)