Das zumindest schreibt die Credit Suisse in einer am Montag veröffentlichten Studie. In den letzten Quartalen hat die Anzahl der baubewilligten Wohnungen deutlich abgenommen. Insgesamt seien in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber der Vorjahresperiode 14,7 Prozent weniger Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (Miet- und Eigentumswohnungen) zum Bau bewilligt worden, schreibt die Grossbank.
Daraus den Schluss zu ziehen, dass der Wohnungsbau seinen Höhepunkt überschritten habe und nun eine langjährige Korrekturphase folge, sei aber trügerisch. Denn die Beruhigung dürfte erst mittelfristig spürbar sein und zudem weit weniger deutlich ausfallen, als gegenwärtig die Baubewilligungen glauben machen.
Grosse Verzögerungen bei grossen Projekten
Als Grund dafür, dass zumindest mittelfristig nicht weniger Wohnungen gebaut werden, nennt die Grossbank die hohe Anzahl an grossen Bauprojekten in Agglomerationsräumen wie Zürich oder Genf. Der Anteil solcher Grossprojekte liege derzeit bei 13,7 Prozent, was ein Rekordwert für die vergangenen 25 Jahren darstelle. In realen Zahlen: Über 6400 von 46'700 Wohneinheiten, die in den vergangenen zwölf Monaten geplant wurden, sollen in Grossüberbauten entstehen.
Bei Bewilligungen für Grossprojekte komme es aufgrund planerischer Vorgaben und divergierender Interessen zwischen Behörden, Bauherren, Landschaftsschützern und Anwohnern meist zu grösseren Verzögerungen, so die CS.
CS: «Ende des Wohnungsbaus nicht voreilig verkünden!»
Falls diese noch hängigen Gesuche aber bewilligt werden - wovon ausgegangen werden könne - dürfte die Zahl neuer Mietwohnung, die in den nächsten Jahren auf den Markt kommen, nur leicht zurückgehen. Die jüngste Abnahme der Baubewilligungen für Mehrfamilienhäuser sei somit nicht als Trendwende im Wohnungsbau zu werten, hält die Grossbank fest. (SDA/jfr)