Trotz Schweizer Touristen
SAC-Hütten droht miserabler Sommer

Massenlager vertragen sich schlecht mit Abstandsregelungen. Den Berghütten droht deshalb ein miserabler Sommer – obwohl viele Schweizer zu Hause Ferien machen werden.
Publiziert: 08.05.2020 um 13:39 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2020 um 20:57 Uhr
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Die Mittellegihütte (BE) befindet sich 3'355 Meter über Meer .
Foto: Peter Gerber
Dorothea Vollenweider

Ans Meer fahren wir diesen Sommer ziemlich sicher nicht. Umso mehr Schweizer dürften ihre Ferien derzeit deshalb in der eigenen Heimat planen. Die Schweiz hat ja auch viel zu bieten: Wandern und Übernachten in einer Berghütte beispielsweise. Inklusive spektakulärem Sonnenuntergang mit Panoramasicht von der Bergspitze aus.

Und eigentlich dürften die Schweizer Berghütten ab dem 11. Mai auch wieder öffnen. Doch noch ist unklar, wie viele Hütten den Betrieb wieder aufnehmen. Denn in der Realität wird es in den Hütten des Schweizer Alpenclubs (SAC) schwierig, die Hygieneanforderungen und Abstandsregelungen einzuhalten.

Erfüllen Massenschläge das Schutzkonzept?

«Schweizer Berghütten leben vom Gemeinschaftlichen», sagt Bruno Lüthi, Bereichsleiter Hüttenbetrieb beim SAC in einem Beitrag von «Radio Südostschweiz». Mahlzeiten nehme man gemeinsam an einem grossen Tischen ein und geschlafen werde meist in Massenlagern.

Den Betrieb wieder aufzunehmen wird eine grosse Herausforderung – auch für die Gäste. «Wir fordern eine hohe Selbstverantwortung», sagt Lüthi zu BLICK. Ohne Reservation und ohne einen eigenen Hüttenschlafsack und Kissenbezug dürfen Gäste nicht in der Berghütte übernachten. Schutzmasken, Desinfektionsmittel und Handtücher müssen sie selbst mitnehmen und den Abfall selbst wieder ins Tal tragen. Das sind einige der Schutzmassnahmen, die wegen des Coronavirus eingehalten werden müssen.

Hütten mit mehreren Zimmern im Vorteil

«Ich gehe davon aus, dass im Schnitt die Bewegung in den Hütten diesem Sommer bei 50 Prozent oder noch weniger liegen wird», so Lüthi. Im Vorteil seien jene SAC-Hütten, die nicht nur Massenschläge sondern mehrere Zimmer haben. Das sind jene, die in den letzten Jahren renoviert oder umgebaut haben, also etwa die Hälfte der insgesamt 120 bewarteten SAC-Hütten.

Für alle anderen wird es schwierig. Und das, obwohl Lüthi damit rechnet, dass die Anfragen diesen Sommer besonders hoch sein werden. «Das Schlimmste wäre, wenn es in einer der Hütte zu einer Ansteckung kommt», sagt Lüthi. Es werde für alle schwierig, aber für Berghütten noch eine Spur schwieriger. Und das obwohl viele Schweizer ihre Ferien diesen Sommer in der Heimat verbringen werden.

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