Die Business Academy machte vor mehreren Jahren Schlagzeilen, weil sie junge Menschen mit einem illegalen Schneeballsystem über den Tisch zog.
Sie köderte die Opfer mit einer Ausbildung und der Aussicht auf ein gutes Gehalt, in Wahrheit sahen die Geprellten vor allem Rechnungen über Tausende von Franken, berichtete BLICK.
Die Business Academy und ihre Partnerfirmen standen wegen ihrer Machenschaften mehrmals vor Gericht und mussten die Gelder den Geschädigten zurückzahlen. Im April 2016 ging die Business Academy pleite.
Und trotzdem meldet sich die Abzocker-Akademie jetzt zurück! Vor wenigen Wochen erhält BLICK-Leserin N. M.* (31, Bild) aus Bassersdorf ZH eine Betreibungsandrohung von einer Inkassofirma, die die Forderungspapiere der Business Academy besitzt.
M. hatte 2009 bei der Business Academy einen Vertrag unterschrieben. «Ich wurde in einem Seminar überredet. Man hat mich richtig dazu gedrängt.» Sie habe jedoch innerhalb der Kündigungsfrist ihre Unterschrift widerrufen.
Sieben Jahre nichts gehört
«Trotzdem schickte mir die Business Academy Rechnungen von über 5000 Franken. Als ich nicht bezahlte, wurde ich betrieben. Erst als ich einen Anwalt einschaltete, versprach die Business Academy, mich in Ruhe zu lassen.» Das war 2009.
Als die Business Academy im April 2016 die Bilanz deponierte, war sich M. sicher: Da kommt nichts mehr.
Trotzdem flatterte ihr nun eine Rechnung ins Haus. Sie habe immer noch Schulden von über 5000 Franken, steht dort. Gipfel der Dreistigkeit: Es wurden ihr sogar Verzugszinsen verrechnet! Mit Zinsen summieren sich die Forderungen auf fast 9000 Franken.
Dahinter steht die Firma Inkassolution in Hünenberg ZG. Sie besitzt einen Teil der Forderungen, die Business Academy einst erhob, bevor sie bankrott ging. Auch andere Unternehmen haben offene Forderungen der Pleitefirma aufgekauft und setzen jetzt die Opfer von Business Academy unter Druck.
«Lusche Firmen»
«Diese luschen Firmen sind mit allen Wassern gewaschen. Sie arbeiten mit Einschüchterungstaktiken, drohen den Opfern mit massiven Geldstrafen und Betreibung», sagt Sara Stalder (50), Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS).
Stalder kennt weitere Opfer, die heute noch unter der Abzocker-Academy leiden: «Es melden sich immer wieder Leute bei uns, die Probleme mit ihren alten Verträgen mit Business Academy haben.» Wer auf Nummer sicher gehen will, solle sich einen Anwalt nehmen. Die SKS stellt daher ein Merkblatt auf ihrer Website zur Verfügung.
BLICK konfrontierte Inkassolution mit den Vorwürfen, erhielt jedoch keine Antwort.
*Name der Redaktion bekannt