Eigentlich standen die Zeichen der Fluggesellschaft Swiss auf Wachstum. Die Airline expandierte und hatte ein Streckennetz, das den gesamten Globus fest umspannte. Kaum vorstellbar heute.
Corona machte der Lufthansa-Tochter einen Strich durch die Rechnung. «Zum jetzigen Zeitpunkt rechnen wir erst 2024 mit einer kompletten Erholung und einer Rückkehr auf Vorkrisenniveau», sagt der Netzwerkchef der Airline, Michael Trestl (36), zu BLICK.
Kurzfristige Stornierungen bleiben
Bis dahin hält Corona die Swiss fest im Griff. «Der Flugplan muss ständig neu angepasst werden, manchmal sogar mehrmals täglich», erklärt Trestl.
Kurzfristige Stornierungen bleiben also weiter an der Tagesordnung. «Wenn Länder ihre Einreisebestimmungen ändern, bleibt uns manchmal nichts anderes übrig, als Flüge abzusagen. Auch wenn wir theoretisch flugbereit wären», sagt Flugbetriebsleiter Oliver Buchhofer (43).
Erholung unter Erwartung
«Die angebotene Kapazität für den Winter liegt bei 30 Prozent», sagt Trestl. Das liege sogar noch unter den schlechten Erwartungen. Die düstere Prognose hat auch Auswirkungen auf die Mitarbeiter.
«Wir müssen sparen. Wie wir das machen, anhand von Frühpensionierungen oder anderen Massnahmen, ist noch nicht klar», so Buchhofer. «Entlassungen sind aber Ultima Ratio.» Im Oktober beginnen die Lohnverhandlungen mit den Piloten.
Luftverkehr kommt zurück
Bis die Swiss wieder normal fliegen kann und die Corona-Krise endlich Geschichte ist, muss die Lufthansa-Tochter noch einige Hürden nehmen. Man müsse vor allem die Kosten decken, beschreibt Trestl die schwierige Lage.
Trotz der Krise glaubt er aber nicht, dass es in der Flugbranche langfristig zu grossen Veränderungen kommt. Das zeige das Buchungsverhalten. «Sobald Reisebeschränkungen für ein Land aufgehoben werden, stabilisieren sich auch Buchungs- und Reiseverhalten», sagt er. «Die Menschen werden wieder fliegen wie vor der Krise».