Urs der Bär zwinkert neckisch von der Flasche. Freut er sich auf seine zukünftige Aufgabe? Wie die «Handelszeitung» berichtet, wird das Getränk «Urs» in Zukunft die Produktepalette der Traditionsmarke Rivella verstärken. Es ist unabhängig von den drei Marken Rivella, Michel und Passaia – in der Firmengeschichte ein Novum.
«Rivella ist am Aufbau eines strategischen Geschäftsbereichs», sagt eine Sprecherin des Familienbetriebs aus Rothrist AG gegenüber der Zeitung. Ziel sei es, «neue Getränkekonzepte ausserhalb des bestehenden Marken- und Kundenspektrums für den Schweizer Markt zu entwickeln».
Neue Kunden gewinnen
Der Limetten-Drink «Urs» steht für die Neuausrichtung des Traditionsunternehmens. Rivella will künftig vermehrt Neuigkeiten ausprobieren und so neue Märkte erobern und jüngere Kunden gewinnen. Den Fokus legt Rivella denn auch auf trendige Jungunternehmer aus der Gastrobranche.
Ganz freiwillig geht Rivella mit dem Entwicklungslabor «Cin Cin – die Innovationsplattform der Rivella AG» – einer Art Denkwerkstatt, wie sie im Silicon Valley gang und gäbe sind – allerdings nicht in die Offensive. Seit 2003 gehen die Umsätze zurück. 2003 waren es noch 160 Millionen Franken. 2016 nun 20 Millionen weniger. Die Zahlen für 2017 werden im März publiziert.
«Urs», das erste von der Marke Rivella unabhängige Getränk, ist ein alkoholfreier Mix aus fermentierter Limette und Wermut. Im Internet gibt es bereits erste Bilder. Die dazugehörige Marke hat Rivella in den letzten Wochen schützen lassen. Das Wappentier des neuen Getränks ist ein Polarbär. Der Slogan lautet «Eisbär statt Kater».
Nicht immer erfolgreich
Rivella-Neuheiten hatten zuletzt einen schweren Stand. Die Produktion des 2008 lancierten Rivella Gelb wurde völlig eingestellt, Rivella Grün später in Rivella Grüntee umbenannt. Bei den Jungen wollten die Rothrister 2014 mit Cliq punkten. Zwei Geschmäcker standen zur Auswahl: Pfirsich und Rhabarber. 2017 wurde Pfirsich durch Mango ersetzt.