Tidjane Thiams (53) Sparkurs ist gnadenlos. Der Chef der Credit Suisse setzt jetzt einen noch fetteren Rotstift an.
Die Grossbank teilte heute mit, sie wolle bis 2018 rund 4,3 Milliarden Franken einsparen. Bisher lag das Sparziel bei 3,5 Milliarden. Dieses Jahr sollen die Kosten um 1,7 Milliarden Franken sinken.
600 Stellen weg
Für die Kostensenkung kündigte Thiam bereits im Februar einen Stellenabbau von 4000 Stellen an. Das scheint nicht genug zu sein. Neu müssen 6000 Mitarbeiter gehen.
Die Stellen sollen vor allem Bereich Global Markets abgebaut werden. Abgebaut seien bereits über alle Divisonen der Bank hinweg 2800 Stellen.
Analysten zurückhaltend
Ein Vontobel-Analyst ist überzeugt, Thiam komme zur rechten Zeit. Er gehe nun wesentliche Kritikpunkte von Anlegerseite an, etwa die nach wie vor zu grosse Investment Bank der CS.
Vorsichtiger geben sich Analysten der Zürcher Kantonalbank und der UBS. Der spät angegangene und scharfe Rückbau könnte spürbare Ertragseinbussen bringen. Ob das Jahr zum Übergangs- oder Verlustjahr wird, bleibe noch offen. Bis 11 Uhr stieg die CS-Aktie leicht um 1,6 Prozent.
CS muss Verlust ausbügeln
Die Grossbank steht unter erheblichem Druck. Für das Jahr 2015 weist die CS einen Verlust von 2,94 Milliarden Franken aus.
Hauptgrund für die tiefroten Jahreszahlen sind Wertberichtigungen in der Investmentbank. Aber auch Restrukturierungskosten und weitere Rückstellungen belasten das Ergebnis.