Teure Prämien, unfreundliche Mitarbeiter
Junge hadern mit Krankenkassen

Trotz steigender Prämien sind Schweizer insgesamt zufrieden mit ihrer Krankenkasse, wie eine Befragung zeigt. Dennoch gibt es grosse Unterschiede: Besonders Junge und Westschweizer haben nicht nur Freude an ihrem Versicherer.
Publiziert: 08.08.2017 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:57 Uhr
Bei Swica ist die Zufriedenheit am höchsten.
Foto: Keystone

Eigentlich bieten alle Krankenkassen in der Grundversicherung die gleiche Leistung an. Dennoch gibt es grosse Unterschiede, was den Service betrifft. Eine Befragung des Marktforschungsinstituts GfK zeigt, dass die Versicherten durchschnittlich zufrieden sind.

«Das überrascht insofern, als man bei Krankenkassen im Schweizer Alltag vor allem an die hohen Prämien denkt», sagt Felix Oeschger, Analyst beim Vergleichsportal Moneyland, das die Umfrage in Auftrag gegeben hat. Allerdings gäbe es je nach Altersgruppe und Region grosse Unterschiede.

Unzufrieden sind besonders die Jungen zwischen 19 und 25 Jahren. «Je
jünger die Versicherten, desto unzufriedener sind sie», sagt Monyeland-Geschäftsführer Benjamin Manz. Grund: Die Jungen beanspruchen weniger Leistungen. Mit steigendem Alter und wachsenden Gesundheitsproblemen wird die Krankenkasse wichtiger. «Junge Versicherte haben oft das Gefühl, dass sie mit ihren Prämien die älteren Generationen querfinanzieren», sagt Manz.

Röstigraben der Krankenkassen

Unterschiede gibt es auch zwischen der West- und Deutschschweiz: Romands zahlen nicht nur höhere Krankenkassenprämien, sie sind laut Befragung auch deutlich unzufriedener mit ihrer Krankenkasse. So schätzen sie etwa deren Mitarbeiter als unfreundlicher ein.

Ergeben hat die Befragung zudem, dass Frauen mit ihrer Krankenkasse zufriedener sind als Männer. Das gilt laut Moneyland etwa für die Faktoren Freundlichkeit der Mitarbeitenden, Einsatzbereitschaft, Erreichbarkeit und Zahlungen. 

Das sind die beliebtesten Kassen

Grosse Unterschiede gibt es zwischen den verschiedenen Kassen. Am besten abgeschnitten hat Swica mit 8,4 von 10 Punkten. Gefolgt von ÖKK (8,3 Punkte), KPT (8,1 Punkte), Agrisano (8,1 Punkte), Concordia (8,1 Punkte) und Atupri (8 Punkte). Das Schlusslicht der Rangliste bilden die Kassen Assura (6,9 Punkte) und Supra (6,5 Punkte).

Interessant: Die Höhe der Krankenkassenprämien korreliert nicht direkt mit der Kundenzufriedenheit. Während manche günstigen Kassen wie Compact (gehört zu Sanitas) oder Arcosana (gehört zur CSS) gut abschneiden, gibt es andere Billigkassen wie Assura mit tieferen Zufriedenheitswerten. Versicherte von kleineren Tochterkassen können oft zu einem günstigeren Preis vom gleichen Service der grösseren Muttergesellschaft profitieren. (bsh)

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