Weltpremiere am Donnerstag in Zollikon ZH: Gegen 13 Uhr landete die Lieferdrohne des kalifornischen Herstellers Matternet punktgenau auf dem Dach des Mercedes-Vans (siehe Video). Die Drohne schwirrte aus 20 Kilometer Entfernung an. An Bord: Ein Paket mit einem Kilo Kaffeebohnen, bestellt über den Onlinemarktplatz Siroop.
Es handelt sich laut Veranstaltern um die erste Kaffeelieferung per Drohne überhaupt. «Drohnen werden in wenigen Jahren die Logistik und Transportsysteme verändern. Hier ist die Schweiz an vorderster Front mit dabei», sagt Matternet-CEO Andreas Raptopoulos (43) zu BLICK. Er könne sich vorstellen, dass dies in zehn Jahren Alltag sei. Technologisch könne man in zwei Jahren so weit sein.
Diese Kaffee-Lieferung per Drohne gehört zu einem Pilotprojekt. Drohnenanbieter Matternet spannt dafür mit Mercedes-Benz und Siroop zusammen, wie BLICK am Donnerstag publik machte.
Tests auf Stadtgebiet
Die Testphase des Pilotprojekts dauert bis am 13. Oktober. Dabei werden mehrere Drohnen im Einsatz sein, vier Lande-Vans warten auf die Bestellung an verschiedenen Standorten auf Zürcher Stadtgebiet. Sie stehen etwa bei der Universität, beim Letzipark in Zürich-Altstetten sowie an Mercedes-Standorten in Zollikon und der Zürcher Innenstadt.
Zurzeit können nur Bestellungen von bis zu zwei Kilo zum Lieferwagen geflogen werden, die sie dann die letzte Meile zum Kunden bringt.
Nach der Testphase wird Siroop die Ergebnisse auswerten – ein permanenter, kommerzieller Service ist laut dem Unternehmen in Zukunft denkbar.
Der Vorteil des Lieferwagens als mobiler Landeplatz: Kurzfristige Bestellungen können ausgeführt werden, der Kurier muss mit dem Van nicht mehr die Ware im Lager abholen.
Die Silicon-Valley-Firma Matternet denkt aber schon einen Schritt weiter. Wie Raptopoulos zu BLICK sagt, werde man bald mit der Schweizerischen Post einen Medikamenten-Drohnenservice zwischen diversen Spitälern einführen.
Der Service soll noch 2017 starten. Tests laufen bereits seit dem Frühjahr im Tessin.