Telekom
Salt wieder in der Gewinnzone

Nach dem Taucher im Vorjahr hat der Mobilfunkanbieter Salt wieder in die schwarzen Zahlen zurückgefunden. Unter dem Strich erzielte die Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom Holdings 2016 einen Reingewinn von 98,1 Millionen Franken.
Publiziert: 06.03.2017 um 12:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:03 Uhr
Trotz deutlich weniger Umsatz schafft Salt die Rückkehr in die Gewinnzone. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Im Vorjahr hatte das Unternehmen einen happigen Verlust von 100,6 Millionen Franken erlitten. Die massive Verbesserung ist der heftigen Kostenreduktion in allen Bereichen zu verdanken, wie aus dem Jahresabschluss hervorgeht, der der Nachrichtenagentur sda vorliegt. So konnte das Mobilfunkunternehmen die kommerziellen Kosten, die IT- und Netzwerkkosten sowie Personalkosten massiv senken.

Auch die Restrukturierungskosten fielen deutlich geringer aus als im Vorjahr. Salt war am 23. April 2015 für 2,8 Milliarden Franken an den französischen Telekomunternehmer Xavier Niel verkauft worden. Danach kam es zu einem Exodus im Topmanagement.

Die neuen Leute kehrten mit eisernem Besen. 2015 wurden 60 Arbeitsplätze gestrichen. Im vergangenen Jahr waren es noch einmal 29. Salt hatte Ende Dezember 2016 insgesamt 804 Vollzeitstellen.

Salt hatte im Jahr 2015 Kernfunktionen wie Netzwerk und IT wieder in das Unternehmen integriert, die vorher ausgelagert waren. Beim Service des Kernnetzwerks greift Salt mittlerweile auf die Dienste des französischen Telekomanbieter Free Mobile zurück, der Xavier Niel gehört.

Dank der geringeren Kosten stieg der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) um 6,1 Prozent auf 437,9 Millionen Franken. Hier sind Einmaleffekte wie die Restrukturierung und die Aufwendungen für den Namenswechsel nicht eingerechnet, die vor allem im Vorjahr aufs Resultat gedrückt hatten.

Rechnet man diese Effekte und die Markenkosten hinzu, verbesserte sich der unbereinigte EBITDA gar um 24 Prozent auf 428,4 Millionen Franken.

Der Umsatz schrumpfte indes um 12,2 Prozent auf 1,126 Milliarden Franken. Salt verlor im vergangenen Jahr 7,5 Prozent seiner Kunden und zählt noch 1,872 Millionen Mobilfunkkunden.

Der Aderlass ist auf den Einbruch bei den Prepaidkunden zurückzuführen, deren Zahl um 23,3 Prozent auf 669'000 einbrach. Bei den lukrativeren Abokunden stieg die Zahl indes um 4,5 Prozent auf 1,203 Millionen.

Um der schrumpfenden Geschäftsgrundlage Gegensteuer zu geben, plant Salt den Einstieg ins Festnetzgeschäft. Damit will der Mobilfunker Bündelangebote lancieren, die auch Internet, TV und Festnetz enthalten. Denn bei Bündelangeboten ist die Wechselbereitschaft von Kunden zu einem anderen Anbieter wesentlich kleiner.

Deshalb gibt die Konkurrenz von Swisscom, Sunrise und UPC bei Kombiangeboten besonders Gas. Die Swisscom will im kommenden Monat neu ein Baukastenprinzip bei den Bündelabos einführen. Damit können Kunden ihre Module aus Handy, TV, Internet und Festnetztelefonie selber zusammenstellen. Zudem wurden die Preise leicht gesenkt.

Sunrise lancierte ihrerseits ein neues Top-Bündelangebot. Bereits im Oktober hatte die Kabelnetzbetreiberin UPC neue Angebote lanciert.

Für den Einstieg ins Festnetzgeschäft setzt Salt auf die Benutzung der Glasfasernetze von Stromversorgern. Darunter sind die Elektrizitätswerke von Zürich (EWZ), Bern (EWB), Luzern (EWL) und St. Gallen. Mit weiteren EWs laufen noch Verhandlungen.

Die Investitionen für ein Angebot auf Glasfaser beliefen sich auf rund 104 Millionen Franken, schrieb Salt im Geschäftsbericht. Weitere Investitionen seien vom Erfolg des Angebots abhängig. Über den Umfang eines Festnetzangebots hielt sich die Salt-Spitze bisher bedeckt.

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