Sunrise-Chef Olaf Swantee sieht Hürden für schnellen Mobilfunk
«5G für alle ist besser als Millionen für den Bund»

Sunrise will die Bevölkerung möglichst rasch mit dem ultraschnellen Mobilfunkstandard 5G versorgen. Doch auf dem Weg dorthin gibt es Hürden.
Publiziert: 27.06.2018 um 18:26 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:10 Uhr
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Die neuste 5G-Technologie – es ist der Kasten in der Mitte links – an einer Antenne von Sunrise, fotografiert beim Sunrise-Hauptsitz in Zürich-Oerlikon.
Foto: Keystone
Christian Kolbe

Ultraschnell, riesige Datenmengen und kurze Reaktionszeiten – das alles soll der neue Mobilfunkstandard 5G bieten, der ab 2020 die drahtlose Kommunikation in der Schweiz befeuern soll. Dagegen sieht der aktuelle Standard 4G uralt aus.

Wie die mobile Zukunft aussehen könnte, hat der Telekommunikationskonzern Sunrise in Zürich-Oerlikon schon mal demonstriert. Ein kleiner Hotspot, so gross wie ein Tischlautsprecher, versorgt zwei riesige TV-Geräte, eine Medienbox und diverse Tabletts mit Daten. Die Filme laufen ruckelfrei und gestochen scharf. Das Signal kommt von einer der schweizweit ersten 5G-Antennen, die 200 Meter vom Sunrise-Hauptsitz steht. 

Versteigerung der Frequenzen 

Doch bis es so weit ist, gilt es in der Schweiz noch zwei grosse Hürden zu nehmen: einerseits eine Lockerung der strengen Strahlenschutzvorschriften, andererseits die Versteigerung der 5G-Frequenzen. Diese werden vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) in einer Auktion vergeben. Nach welchen Regeln will das Bakom in Kürze bekannt geben.

Diese Frequenzen dürfen nicht zu teuer sein, sagt Sunrise-Chef Olaf Swantee (52): «5G für alle ist besser als Millionen Franken für den Bund.» Je mehr Geld Telekomfirmen wie Sunrise, Salt oder Swisscom für die Frequenzen ausgeben müssen, desto weniger bleibt ihnen für Investitionen in den schnellen Aufbau des neuen Netzes. 

Bakom-Vizedirektor Philippe Horisberger (57), der für die Vergabe der Frequenzen zuständig ist, beruhigt: «Die Maximierung des Erlöses für die Bundeskasse ist nicht das Ziel des Bakom.» 

Bremsklotz Strahlenschutz 

Dieser Aufbau ist schon anspruchsvoll genug. Gerade in den Städten hat es keinen Platz mehr für neue Antennen. «Wegen der strengen Handystrahlenschutzvorschriften sind 90 Prozent der Antennen am Anschlag und können nicht mehr ausgebaut werden», so Swantee.

Deshalb plant Sunrise den Aufbau des neuen Netzes ausserhalb in der Agglomeration und in ländlichen Gebieten. Dort wo noch nicht überall schnelle Glasfaserkabel liegen, soll die Leistungsfähigkeit der Glasfaser – so die Strategie von Sunrise – sozusagen drahtlos in die Haushalte kommen.

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