Stillgelegtes Millionen-Projekt Porta Alpina soll auferstehen
Sawiris will direkten Zugang zum Gotthard-Tunnel

Die Porta Alpina, der direkte Zugang aus dem Gotthard-Basistunnel nach Sedrun GR, könnte vor einem Comeback stehen. Dank Andermatt-Investor Samih Sawiris.
Publiziert: 30.11.2019 um 16:23 Uhr
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Aktualisiert: 30.11.2019 um 17:16 Uhr
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Der ägyptische Investor Samih Sawiris haucht einer alten Idee neues Leben ein, der Porta Alpina.
Foto: Keystone
Christian Kolbe

Wenn die Passagiere in Schnellzügen durch den Gotthard-Basistunnel brausen, ist den wenigsten bewusst, dass im Berg ein Millionengrab schlummert. 17 Millionen Franken haben die Bündner ins Gotthardmassiv investiert, um den Baustollen des Zwischenangriffs in Sedrun GR zu einer richtigen Haltestelle auszubauen, um einen Bahnanschluss für die Surselva zu schaffen.

Doch die Investitionen fruchteten nichts, 2007 musste das Projekt begraben werden. Doch nun könnten sich die im Gotthard-Granit versenkten Millionen doch noch auszahlen. Dank des Andermatt-Investors Samih Sawiris (62): Der Ägypter habe überraschend das touristische Potenzial der Vision Porta Alpina neu aufs Tapet gebracht. Das schreibt die «Schweiz am Wochenende».

Tourismusmagnet statt Lokalverkehr

Das Problem damals: Für ein paar Bergdörfer im Bündner Oberland wollte niemand die durch den Berg rasenden Gotthard-Züge stoppen. Doch Tourismus-Experte Sawiris weiss, wie man eine «sehr gute Idee» am besten verkauft. Und das sei die Porta Alpina nach wie vor.

Nicht als Haltestelle für den Lokalverkehr sondern als Tourismusmagnet erster Güte: als höchstgelegenen Lift der Welt, der Skifans aus ganz Europa aus einer Haltestelle im längsten Tunnel Welt direkt ins Herz der Alpen bringt. Und die am besten im von Sawiris geplanten Ferien-Ressort in Dieni Sedrun absteigen.

Dieses liegt unweit des Eingangs zur Porta Alpina am Fuss der neuen Bergbahnverbindung Andermatt Sedrun. «Es wäre das beste Marketing für die Neat überhaupt», sagte Sawiris an einer Veranstaltung in Zürich.

Fronten aufgeweicht

Die verhärteten Fronten sehe Sawiris nun aber aufweichen: «Ich glaube, die Gemüter haben sich beruhigt. Es würde mich nicht wundern, wenn jetzt jemand diese Initiative neu aufgriffe. Ich wäre dabei», zitiert die «Schweiz am Wochenende den Investor.

Solche Worte hört man gerne in Graubünden. Auch in der Hoffnung, dass aus den in Berg gesprengten Wartehallen, die heute als Nothaltestelle dienen, doch noch richtiger Tiefbahnhof entstehen könnte. Der Schacht für 800 Meter langen Lift ist ja auch bereits vorhanden. (koh)

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