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Grosszügiger Baurechtsvertrag mit der Stadt Zürich
Seit 56 Jahren residiert die SRG gratis im Leutschenbach

Die SRG verkaufte ein Grundstück im Leutschenbach-Quartier für 81 Millionen Franken an Swiss Life – obwohl sich auch Zürich dafür interessierte. Nun zeigt ein alter Baurechtsvertrag: Die Stadt lässt die SRG seit 56 Jahren kostenlos auf ihrem Grund wohnen.
Publiziert: 28.04.2019 um 00:03 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2019 um 11:45 Uhr
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Weil die Stadt Zürich Platz für Kindergärten, Schulen und bezahlbare Wohnungen braucht, interessierte sie sich für ein Grundstück der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft. Die SRG aber gab dem Versicherungskonzern Swiss Life den Zuschlag (SonntagsBlick berichtete).
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Thomas SchlittlerWirtschaftsredaktor

Weil die Stadt Zürich Platz für Kindergärten, Schulen und bezahlbare Wohnungen braucht, interessierte sie sich für ein Grundstück der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft. Die SRG aber gab dem Versicherungskonzern Swiss Life den Zuschlag (SonntagsBlick berichtete).

Nun zeigt sich: Die SRG selbst hat ihren Sitz seit Jahrzehnten auf einem Grundstück in Zürich, das der Stadt gehört – und zwar ohne dafür zu bezahlen! SonntagsBlick liegt ein Dokument aus dem Jahre 1962 vor, in dem es heisst: «Mit der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft wird ein Baurechtsvertrag auf die Dauer von 75 Jahren abgeschlossen. Die Stadt Zürich verzichtet auf einen Baurechtszins für das Land im Leutschenbach.»

Zürcher Gastrecht wird von SRG nicht honoriert

1963 nahm das Stimmvolk diesen Vorschlag des Stadtrats an, 1966 wurde der Baurechtsvertrag vollzogen. Seither residiert die SRG gratis auf dem Areal im Leutschenbach. Hier unterhält sie auch das SRF-Studio, wo bis heute die Programme des Schweizer Fernsehens produziert werden.

Dies war den SRG-Verantwortlichen und der Stadt bekannt, als über den Verkauf des Grundstücks an der Hagenholzstrasse diskutiert wurde. «Das wurde thematisiert», bestätigt Kuno Gurtner von der Stadtzürcher Liegenschaftenverwaltung.

Doch wieso wurde das grosszügig gewährte Gastrecht nicht honoriert? Die SRG gibt sich wortkarg: «Immobilienverkäufe erfolgen nach 
einem klar strukturierten Prozess», teilt Sprecher Edi Estermann mit.

Vertrag läuft noch bis 2041

Die Stadt wiederum hält sich mit öffentlicher Kritik zurück: «Es ist nicht unsere Sache, den Verkaufsentscheid der SRG zu kommentieren.»

Mit einer unmittelbaren Retourkutsche der Stadt muss die SRG ohnehin nicht rechnen: Der zinslose Baurechtsvertrag läuft bis 2041.

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