Das Skywork-Aus vor drei Wochen kam auch für den Flughafen Bern-Belp überraschend. Auf einen Schlag verlor der kleine Airport zwei Drittel vom Flugverkehr. Direktor Mathias Gantenbein (41) zeigte sich damals geschockt: «Ich habe vom Grounding erst ein paar Minuten vor dem Versenden der Medienmitteilung erfahren.»
Der Betrieb des Flughafens sei nicht unmittelbar gefährdet, sagte er zu BLICK. Über mögliche Folgen für sein Unternehmen wollte er damals noch nichts sagen. Das brauche Zeit.
Zehn Stellen gestrichen
Drei Wochen später ist nun klar: Der Flughafen muss sparen, wo es nur geht. Das fängt beim Personal an. Zehn von 86 Stellen werden abgebaut. In gewissen Bereichen wird Kurzarbeit eingeführt. Zusätzlich stoppt Bern-Belp grössere Investitionsprojekte.
Denn nicht nur ein grosser Teil des Geschäfts fällt weg. Laut Beat Brechbühl, VR-Präsident der Flughafen Bern AG, brockt der Konkurs dem Flughafen auch einen Millionenverlust ein – wegen unbezahlter Rechnungen von Skywork.
Jetzt muss die öffentliche Hand helfen
Ein Weiterbetrieb sei nur unter der Voraussetzung möglich, dass weder der Flughafen oder eine Airline das Angebot subventionierten. Das könne nur die öffentliche Hand – aus Standortüberlegungen und volkswirtschaftlichem Interesse. Abwegig sei dies nicht, ein aktuelles Beispiel dafür liefere der Flughafen Lugano.
Brechbühl zeigt sich optimistisch, dass das Marktpotenzial von mindestens einer Hub-Anbindung bestehe. Man sei mit Regionalairlines im Gespräch. Bis Ende Jahr will der Flughafen die Lücken im Streckennetz schliessen. Gelingt das nicht, dann werde sich Bern-Belp vom Liniengeschäft verabschieden müssen. (jfr/pbe)