Die Abgastests an zehn Javaner-Affen einer Forschungsvereinigung von VW, BMW und Daimler haben weltweit für Empörung gesorgt. Um zu zeigen, wie unschädlich «saubere Diesel» angeblich sind, haben Autokonzerne die Tiere Stickstoffdioxid ausgesetzt.
Die Affen wurden 2014 vier Stunden lang in Räumen mit Auspuffgasen eines – mit manipulierter Abgastechnik ausgestatteten – VW Beetle eingesperrt. Zur Ablenkung wurden ihnen Trickfilme gezeigt.
Schon für Tabakversuche gebucht
Eine Frage bleibt bis heute unbeantwortet: Was ist mit den Affen nach den Tests passiert? «Bild» hat enthüllt, dass die Tiere nach den widerlichen Tests zurück in ihre Gehege gebracht wurden.
Offenbar waren sie bereits für einen weiteren Versuch gebucht – von der Tabakindustrie. Die Tierschutzorganisation Peta geht mittlerweile davon aus, dass die Affen tot sind. VW will von nichts wissen.
«Es hätte Alternativen gegeben»
Julika Fitzi-Rathgen, Leiterin der Fachstelle Tierversuche beim Schweizer Tierschutz (STS), ist über die Versuche entsetzt. «Sie sind abscheulich und vor allem überflüssig», sagt sie zu BLICK. «Traurig macht mich insbesondere die Tatsache, dass es für solche Tests Alternativen gegeben hätte und diese nicht genutzt wurden.»
Seit Jahren gebe es ein in der Schweiz entwickeltes Testsystem, die Nano Aerosol Chamber for In-Vitro Toxicity (NACIVT), mit dem verschiedenste Partikel und Einflüsse auf die gesunde und die kranke Lunge getestet werden können. «Und zwar ganz ohne Affen.»