Düstere Zeiten für Shopping-Center in der Schweiz: Online-Shopping, Einkaufstourismus und der Preiszerfall drücken die Umsätze nach unten. Laut einer Studie des Marktforschungsinstitus GfK ist der Gesamtumsatz im vergangenen Jahr 3 Prozent ins Minus gerutscht.
Am meisten Umsatz macht nach wie vor das Glattzentrum. 606 Millionen Franken hat das Einkaufszentrum in Wallisellen ZH letztes Jahr umgesetzt. 2014 waren es noch 2,1 Prozent mehr.
Centerleiter Rageth Clavadetscher (44) sagt zu BLICK: «Die Kundenfrequenz blieb zwar stabil. Doch aufgrund verschiedener Preissenkungen war der Warenkorb letztlich tiefer.» Der Rückgang sei vor allem im Bereich Non-Food stärker gewesen.
Rückgang bei den Grossen
Unverändert auch der zweite Platz. Das Centre Balexert in Genf setzte letztes Jahr 417 Millionen um. Hier spürt man den günstigen Euro besonders stark: Der Umsatz ist um fast 6 Prozent zurückgegangen. Auch die Nummer Drei ist im Rückgang: Das Shoppi Tivoli in Spreitenbach AG machte letztes Jahr 413 Millionen Umsatz. Das ist ein Minus von 1,1 Prozent.
«Auch das Shoppi Tivoli war von wirtschaftlichen Ereignissen im Detailhandel betroffen», sagt Konzernleiter Patrick Stäuble. «Besonders die Aufhebung des Mindestkurses erwirkte bei den Brands Preissenkungen, die grossen Einfluss auf den Umsatz hatten.» Dank Investitionen in die Infrastruktur und einem guten Mietermix hätten sie aber den Rückgang tief halten können.
Diese Center hatten Aufwind
Doch nicht überall beklagen die Einkaufszentren rückläufige Umsätze. So erreichte das Westside in Bern ein Plus von knapp einem Prozent. Mit einem Gesamtumsatz von 214 Millionen Franken ist das Shopping-Center im Westen von Bern vergleichsweise umsatzschwach.
Auch das Zugerland gehört zu den Gewinnern. Das Shopping-Center in Steinhausen ZG verbuchte letztes Jahr gar ein Umsatzplus von 1,1 Prozent. Der Umsatz ist mit 220 Millionen allerdings auch deutlich kleiner als bei den top platzierten Zentren.
Die Einkaufszentren sind im Umbruch. Elektronik-Läden verschwinden, genau so wie Reisebüros. Dafür nisten sich Gesundheitspraxen, Kosmetik-Studios oder Telekom-Firmen in den Zentren ein. (bam/bsh)