Seit gestern als Lebensmittel zugelassen
Coop lässt Insekten-Gourmets noch warten

Seit dem 1. Mai dürfen Insekten in der Schweiz als Nahrungsmittel verkauft werden. Detailhändler Coop kündete den Verkaufsstart für Mai an – den genauen Termin kennt der Konzern noch nicht.
Publiziert: 02.05.2017 um 12:25 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:25 Uhr
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Mehlwürmer im Larvenstadium, Heuschrecken und Grillen sind seit dem 1. Mai zum Verkauf zugelassen. Doch noch gibt es keine Produkte im Detailhandel.
Foto: Siggi Bucher

Die kriechenden Proteinbomben werden bereits von zwei Milliarden Menschen weltweit verzehrt – nun dürfen auch Schweizer offiziell Insekten kaufen. Seit dem 1. Mai sind Mehlwürmer im Larvenstadium, Grillen und Wanderheuschrecken im Adultstadium als Lebensmittel für den Vertrieb zugelassen. Nur: In welchem Laden können die Tiere gekauft werden?

Coop plante eine Lancierung diesen Monat (BLICK berichtete) – zu diesem Zeitpunkt ist jedoch noch unklar, wann die Tierchen in den Laden kommen.

«Noch keine essbaren Insekten erhältlich»

Auf Nachfrage bei Ramón Gander, Mediensprecher von Coop, sind noch keine verzehrbereiten Insekten in der Schweiz erhältlich. Deshalb sei schwierig zu sagen, ob die Tierchen noch im Mai an den Mann kämen.

Nachhilfe auf Twitter

Obwohl Coop wie gesagt schon lange plant, Insektenburger & Co. anzubieten scheint das im Konzern noch nicht überall angekommen zu sein. Als sich Twitter-User Julian Wachholz heute erkundigte, wann es die Produkte zu kaufen gibt gabs als Antwort: «Momentan ist noch nicht klar, ab wann Insekten in der Schweiz als Lebensmittel zugelassen sind...» Darauf antwortet Wachholz: «Seit gestern :)».

Obwohl Coop wie gesagt schon lange plant, Insektenburger & Co. anzubieten scheint das im Konzern noch nicht überall angekommen zu sein. Als sich Twitter-User Julian Wachholz heute erkundigte, wann es die Produkte zu kaufen gibt gabs als Antwort: «Momentan ist noch nicht klar, ab wann Insekten in der Schweiz als Lebensmittel zugelassen sind...» Darauf antwortet Wachholz: «Seit gestern :)».

«Man kann sie nicht einfach mit dem Korb in der Natur einsammeln und verkaufen. Die Insekten werden zum Lebensmittelgebrauch gezüchtet», erklärt Gander. Privat dürfe man aber durchaus auch selbst auf Insektenfang in der Natur gehen, fügt er an. 

Coop wird die Krabbeltiere voraussichtlich aus den Niederlanden und Belgien importieren, wo sie schon länger zum Verkauf zugelassen sind.

Erste Insekten-Beiz der Schweiz

Wer schon vorher Lust hat, die Krabbeltiere auszuprobieren, der kann in der Basler Beiz Buvette am Bollwerk des Gastronomen Roger Greiner Insekten bestellen.

Wie die «Basler Zeitung» schreibt, möchte der Wirt «noch diesen Mai» einen Insekten-Snack anbieten. Etwas später sollen Insekten auch im Basler Restaurant Milchhüsli serviert werden. 

Richtig los gehe es dann im September: Greiner wird mit einem thailändischen Koch einen Foodcourt an der Clarastrasse in Basel betreiben. 

Auch online kommt man bereits auf den Geschmack von Insekten: Auf diversen Internetseiten kann man ganze Menüs kaufen – geliefert wird auch in die Schweiz.

Gesunde Alternative zu Fleisch

Insekten sind eine gute Alternative zu herkömmlichen Proteinlieferanten wie Fleisch und Fisch. Auch sind sie reich an ungesättigten Fettsäuren, die man auch in Nüssen und Avocados vorfindet.

Zudem belasten sie die Umwelt viel weniger als zum Beispiel die Fleischproduktion: Bei der Insektenproduktion ist der Wasserverbrauch viel geringer, es werden zehn Mal weniger Futtermittel benötigt, und man kann ganze 80 Prozent der Krabbeltiere verwerten – beim Rind sind es dagegen nur 40 Prozent. (maz)

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