Schweiz - Italien
Bund finanziert Italien den Bahnausbau für NEAT-Zufahrt am Gotthard

Die Schweiz will vorwärts machen beim Ausbau der Zufahrten auf italienischer Seite zum neuen Gotthard-Eisenbahntunnel. Sie stellt deshalb Italien die dafür nötigen Gelder zur Verfügung. Das haben Bundesrätin Doris Leuthard und der zuständige italienische Minister Corrado Passera vereinbart.
Publiziert: 17.12.2012 um 15:02 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:12 Uhr

Beide unterzeichneten am Montag in Bern eine entsprechende Vereinbarung. In dem Memorandum of Understanding werden die Bedingungen festgelegt für den Ausbau der Bahnstrecken zum NEAT-Tunnel am Gotthard, wie das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) mitteilte.

Damit der neue Eisenbahntunnel für den Güterverkehr voll genutzt werden kann, müssen auch auf italienischer Seite die Zufahrtsstrecken bei der Bahn auf vier Meter hohe Sattelschlepper ausgelegt werden. Auch die Zielbahnhöfe wie in Mailand müssen angepasst oder gar neu gebaut werden.

Gelingt dies nicht, können Sattelschlepper dieser Höhe auf der Gotthard-Strecke nicht auf der Schiene bis nach Italien transportiert werden; das Verlagerungsziel des Bundes würde in noch weitere Ferne rücken.

Doch mit dem Ausbau der Bahnstrecken in Italien harzt es seit Jahren. Deshalb hat der Bundesrat bereits im September beschlossen, die Arbeiten dazu mit 230 Millionen Franken zu unterstützen. Italien soll das Geld vom Bund als zinsvergünstigtes Darlehen erhalten.

Die Gelder sollen zunächst aus dem Fonds für Eisenbahn-Grossprojekte (FinöV) und ab 2017 aus dem geplanten Nachfolgefonds BIF stammen.

Die Millionen fliessen in den Ausbau der Strecke Chiasso-Mailand und der Luino-Linie. Die Schweiz sei bereit, dort «die nötigen Profilanpassungen (..) vollständig zu finanzieren», schreibt das UVEK im Communiqué. Ein rascher Ausbau liege «im Interesse der Schweizer Verlagerungspolitik».

Voraussetzung für das Zustandekommen des Handels mit Italien ist die Zustimmung des Parlaments in Bern. Die Vorschläge des Bundesrates sind derzeit in der Vernehmlassung. Diese endet am 21. Dezember. Sie sind Teil der Vorschläge für den Ausbau der ganzen Gotthard-Strecke auf einen Vier-Meter-Korridor. Der Ausbau soll insgesamt 940 Millionen Franken kosten.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.