Täglich gibt es neue Meldungen über aussichtsreiche Corona-Impfstoffe. Bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind derzeit knapp 80 Corona-Impfstoffentwickler erfasst. Obwohl fieberhaft geforscht wird, rechnen Experten frühestens Anfang 2021 mit dem ersten breit einsetzbaren Impfstoff.
Bereits im März mit Tests an Menschen startete die US-Firma Moderna. Mit im Boot: der Schweizer Pharmazulieferer Lonza. Dieser gab letzte Woche eine Vereinbarung mit Moderna über die Produktion des Corona-Impfstoffs bekannt. Im Juli will die US-Tochter von Lonza erste Mengen herstellen.
Die beiden Unternehmen planen die Produktion von bis zu einer Milliarde Dosen. Das treibt die Lonza-Aktie an der Börse in die Höhe. Sie legte am Montag zu – in einem sonst rückläufigen Handel. Allerdings: Bislang hat noch kein Impfstoff, der auf der genbasierten Methode von Moderna entstanden ist, die Zulassung erhalten.
Briten liegen im Rennen vorne
Als sehr aussichtsreich gilt der Impfstoff eines Forschungsteams aus Oxford (Grossbritannien). Er trat vor zwei Wochen in die heikle klinische Testphase. Die Briten verwenden abgeschwächte harmlose Viren, die als Coronavirus verkleidet werden, sogenannte Vektoren, um im Körper eine Immunreaktion auszulösen. Dieselbe Methode nutzt Janssen Vaccines bei seinem Corona-Impfstoff.
Die Methode hat sich bei Ebola und HIV bewährt. Die US-Regierung gab im April bekannt, je knapp eine halbe Milliarde Dollar in die Entwicklung und Produktion der Corona-Impfstoffe von Janssen als auch von Moderna zu investieren.
Schon klinische Tests machen auch chinesische Forschungsgruppen. Ab Juni will zudem das Team von Martin Bachmann (52) von der Universität Bern und weiteren Unis sowie der Firma Saiba mit klinischen Test starten. Grünes Licht für Tests an Menschen hat vor zwei Wochen ausserdem das deutsche Unternehmen Biontech in Kooperation mit Pfizer erhalten.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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