Grossbritannien erlebte in den letzten Tagen die höchsten Ansteckungszahlen seit Ende Juni. Deshalb will das Land wieder vehementer gegen das Virus vorgehen. Es aktualisierte heute seine Quarantäneliste. Alle Staaten mit mehr als zwanzig Ansteckungen pro hunderttausend Einwohner werden ab sofort auf die Liste gesetzt. In der Schweiz liegt diese Rate bei 21,2. Also über dieser Schwelle, wie BBC berichtet.
Briten, die sich gerade in der Schweiz aufhalten, müssen also bei ihrer Rückkehr auf die Insel in eine zweiwöchige Quarantäne. Das gilt ab Samstag, wie die Behörden mitteilen. Das sei nötig, um die Zahlen weiter niedrig zu halten, erklärten sie.
Folgen für den Tourismus
Der Quarantäneentscheid dürfte weitreichende Konsequenzen für die sowieso schon arg gebeutelte Tourismusbranche haben. Ein Blick in die Statistik vom Branchenverband Hotelleriesuisse: Die Übernachtungen mit Gästen aus Grossbritannien gingen auf 136'450 im ersten Halbjahr 2020 zurück. In der Vorjahresperiode verzeichnete man noch 352'500 Logiernächte – das war mehr als doppelt so viel wie dieses Jahr.
2019 verbrachten die Briten insgesamt knapp 2,5 Millionen Logiernächte in der Schweiz. Nur Gäste aus Deutschland und den USA haben laut Bundesamt für Statistik insgesamt mehr Nächte in der Schweiz verbracht.
Verheerend wäre es, wenn Grossbritannien die Quarantäne für Schweiz-Rückkehrer über den Winter hin aufrechterhält. Zum Skifahren kommen jährlich Hunderttausende Briten in die Schweiz. Prinz Charles (71) ist wohl Klosters GR bekanntester Wintergast. Seit über 41 Jahren kommt der königliche Besuch ins Bündnerland.