In der Zwischensaison ist in vielen alpinen Tourismusdestinationen nur wenig los. Kalte Betten und geringe Einnahmen von Touristen machen den Verantwortlichen zu schaffen. Da ist guter Rat teuer.
In Graubünden nimmt man nun einen neuen Anlauf, die Saure-Gurken-Zeit zu überbrücken und Ferienwohnungen und Hotelzimmer zu füllen. Alpine Sabbaticals heisst das Projekt, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.
Menschen mit Burn-out
Um den Leerstand in der Nebensaison zu verringern, will man Menschen anziehen, die eine Auszeit brauchen. Prättigau-Davos etwa richtet das Angebot auf Menschen aus, die ein Burn-out haben oder kurz davor stehen. Oder die sich nach einem Ausfall wegen eines Burn-out erholen müssen.
In der Surselva will man mit dem Angebot «urbane Aussteiger» ansprechen. Oder Pensionierte auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Die Teilnehmer sollen sich denn auch aktiv am Dorfgeschehen beteiligen. So stehen etwa Arbeiten auf einer Alp oder Verschönerungsarbeiten im Dorf auf dem Programm.
Bis zu drei Monate Aufenthalt
Die Alpine Sabbaticals sind auf eine Dauer von einem bis drei Monate ausgelegt. Die Teilnehmer wohnen in leer stehenden Ferienwohnungen und -häusern. Sie dürfen auch ihre Familien mitbringen. Konkrete Angebote und was sie kosten, wird Anfang Juni bekannt.
Stefan Steiner, Leiter Regionalentwicklung Prättigau/Davos, gibt dem Projekt gute Chancen. «Die Gäste setzen sich intensiv mit dem Ort auseinander», sagt er der «Luzerner Zeitung». Es sei deshalb durchaus möglich, dass sich einige entscheiden werden, ihren Lebensmittelpunkt in die Berge zu verlegen. Kalte Betten würden dann der Vergangenheit angehören. (pbe)