Der schlimmste Börsentag seit 33 Jahren an der Wall Street! Seit Beginn der Corona-Krise sind die Märkte weltweit so volatil wie schon lange nicht mehr. Doch es wird dieser Montag sein, der in New York in die Geschichte eingehen wird. Der wichtigste US-Leitindex Dow Jones stand zum Handelsschluss bei einem Minus von 2999 Punkten. Das entspricht einem Verlust von fast 13 Prozent – der brutalste Absturz seit dem «Black Monday» im Jahr 1987. Damals verlor der Dow Jones ganze 20 Prozent.
Den ganzen Tag über pendelte der US-Leitindex bei einem Minus von rund 8 Prozent. Dann trat eine Stunde vor Handelsschluss um 15 Uhr Ortszeit Donald Trump ans Mikrofon – und stürzte den Handel in die Krise. Der US-Präsident rief beim täglichen Coronavirus-Update im Weissen Haus alle Amerikaner dazu auf, im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus in den kommenden 15 Tagen auf nicht notwendige Reisen zu verzichten. Als Teil der neuen verschärften Richtlinien fordere er ausserdem dazu auf, auf Besuche von Bars und Restaurants zu verzichten und Ansammlungen von mehr als zehn Menschen zu vermeiden. Dann der Paukenschlag, der wie Gift für die Märkte war: «Die Coronaviruskrise kann bis in den Juli oder August andauern», so Trump.
Angst wegen Coronavirus – Börsen weltweit auf Talfahrt
Das Coronavirus hat nicht nur die Wall Street im Griff: Nach den deutlichen Kursverlusten in den vergangenen Wochen, rutschten die Aktienmärkte am Montag weltweit weiter ab. Die News zu der rasanten Ausbreitung des Coronavirus, zu Geschäfts- und Grenzschliessungen oder zu dem in vielen Ländern ausgerufenen Notstand sind Gift für die Börse und schlagen die Anleger in die Flucht.
Die Angst vor einer tiefgreifenden Rezession ist im Handel allgegenwärtig. Und sie ist nicht unbegründet, wie am Montag veröffentlichte Daten aus China zeigten. In der Volksrepublik, wo das Virus im Januar und Februar weite Teile des Landes lahmlegte, sind die Industrie geschrumpft, die Umsätze im Detailhandel eingebrochen und die Arbeitslosigkeit gestiegen.
Der Sorge der Anleger versuchten die Notenbanken mit weiteren Liquiditätsspritzen entgegenzuwirken. Allen voran senkte die US-Notenbank Fed überraschend den Leitzins ein zweites Mal innerhalb von weniger als zwei Wochen, die japanische Notenbank dreht den Geldhahn weiter auf und in einer konzertierten Aktion wollen die wichtigsten Zentralbanken den Märkten ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen.
Das half allerdings nicht, um die Talfahrt an den Börsen zu stoppen. In Deutschland verlor der DAX 5,3 Prozent, der europäische EuroStoxx50 büsste 5,5 Prozent.
Schweiz hält sich vergleichsweise gut – wie startet der SMI heute?
Immerhin aus Schweizer Sicht: Der Leitindex SMI hielt sich im weltweiten Vergleich gut, ging lediglich mit einem Abschlag von 1,7 Prozent bei 8'227 Punkten aus dem Handel. Zwar fiel auch er im Handelsverlauf zeitweise um über 8 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende 2016 zurück. Doch die starken Kursgewinne des Schwergewichts Roche gaben der Schweizer Börse bis Handelsende eine willkommene Stütze.
Der Basler Pharmakonzern hatte vor dem Wochenende mit einem Coronatest positive Schlagzeilen gemacht. Mit dem von den US-Behörden zugelassenen Test können Patienten deutlich schneller auf die Erkrankung getestet werden als dies bislang möglich war. Anleger rechnen mit einem Durchbruch des Tests. Ansonsten war das Tableau an der Zürcher Börse zumeist rot gefärbt.
Die Situation jetzt in Zürich: verhalten positiv! Die Kurse steigen zum Handelsauftakt zum Teil deutlich an. Aber die Volatilität der letzten Tage zeigt deutlich: Das Blatt kann sich schnell wenden.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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