Reisen werden zu Weihnachten billiger
Thomas-Cook-Pleite lässt Ferienpreise purzeln

Ferien über Weihnachten und im Winter sind erschwinglicher als noch vor einem Jahr. Über die Gründe sind sich die Reiseanbieter nicht einig.
Publiziert: 31.10.2019 um 16:06 Uhr
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Aktualisiert: 31.10.2019 um 17:32 Uhr
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In der Weihnachtszeit möchten viele Schweizer nochmals an einen warmen Ort verreisen.
Foto: Getty Images
Noël Brühlmann

Bald schon werden die Weihnachtsbäume wieder geschmückt. Last Christmas von Wham läuft im Radio in der Endlosschlaufe. Vielen Schweizern gefällt das nicht: Sie wollen lieber Sonne, Strand oder einen Pina Colada im Liegestuhl. Ein letztes Mal im Jahr. Ferien in der Weihnachtszeit sind auch heuer wieder hoch im Kurs.

Auffällig hierbei ist: Die Preise für Ferien sind tiefer als noch vor einem Jahr – an Weihnachten und generell im Winter. Was hat dazu geführt, dass die Preise purzeln?

Thomas-Cook-Pleite macht sich bemerkbar

Der Reiseanbieter Kuoni erklärt die tiefen Preise so: Nach der Thomas-Cook-Pleite vor einem Monat fallen nun bei vielen Hotels Buchungen weg. Um die Betten doch noch zu füllen, wollen sie Kunden über den Preis anlocken. Dafür bieten sie laut Kuoni Spezialpreise an. «Wir rechnen damit, dass diese vergünstigten Preise die Nachfrage ankurbeln», sagt Kuoni-Sprecher Markus Flick zu BLICK.

Anders sieht man das bei der Konkurrenz. Beim Reise-Unternehmen Tui beobachtet man ebenfalls tiefere Ferien-Preise, vor allem auf den Kanaren und in Ägypten. «Einen direkten Zusammenhang mit der Thomas-Cook-Pleite stellen wir nicht fest», sagt Sprecherin Bianca Schmidt.

Experte findet Theorie plausibel

Tui hat für die Preise eine andere Erklärung: «Die Preise von Reisen werden dynamisch zusammengestellt. Sie beruhen ganz klassisch auf dem Prinzip von Angebot und Nachfrage.» Aktuell seien bei Herr und Frau Schweizer überdurchschnittlich die Fernstreckenziele wie Malediven und Thailand gefragt. Heisst: Bei kleinerer Nachfrage nach Ferien auf den Kanaren sinken auch die Preise.

Auch Andreas Deuber, Professor an der Fachhochschule Graubünden, stützt diese Argumentation. «Die Anbieter reagieren proaktiv auf die erwarteten Entwicklungen um kurzfristige Rabatte zu verhindern», sagt er. Weiter sei für ihn aber auch die These plausibel, dass die Hotels nach der Thomas-Cook-Pleite ihre Betten füllen möchten. Der Effekt wäre in diesem Fall kurzfristig.

Schweizer fliegen auf warme Inseln

So oder so – die warmen Regionen ziehen bei den Schweizer Reisenden am meisten. Tui-Kunden fliegen über Weihnachten am liebsten auf die Malediven. Aber auch Thailand, Mexiko oder Mauritius sind beliebte Reisedestinationen. Den gleichen Trend stellt auch DER Touristik fest.

Bei Kuoni zieht es die meisten Reisenden auf die Kanaren, die thailändische Insel Phuket oder Bali. Hotelplan stellt einen neuen Trend fest: Immer mehr Schweizer verreisen gerne nach Finnland, um dort in den Genuss der Nordlichter zu kommen. Oder sich eine heisse Sauna zu gönnen.

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