Europas grosser «Raumfahrt-Lastesel», die Ariane 5, hob in der Nacht zum Mittwoch vom Weltraumbahnhof Kourou ab, der im südamerikanischen Französisch-Guayana liegt. Die 780 Tonnen schwere Rakete startete leicht verspätet um 19.38 Uhr Ortszeit (0.38 Uhr MESZ). Es ist ein Jubiläumsstart: Der Einhundertste!
Die erste Ariane 5 war im Jahr 1996 gestartet. Der Jungfernflug endete im Desaster - die Rakete kam kurz nach dem Start vom Kurs ab und explodierte. Unter den 100 Flügen war noch ein weiterer kompletter Fehlschlag: 2002 musste eine Rakete im Flug gesprengt werden.
Seitdem hat sich die Ariane 5 aber einen Ruf als zuverlässige Rakete erworben. Sie brachte beispielsweise die spektakuläre Kometen-Mission «Rosetta» auf den Weg, im kommenden Monat soll sie die europäisch-japanische Merkur-Sonde BepiColombo ins All fliegen.
Ariane 6 als Konkurrenz zu Musks SpaceX
Beim Jubiläumsflug waren zwei kommerzielle Satelliten an Bord, an beiden ist der Betreiber Intelsat beteiligt: Beim Satelliten Horizons 3e arbeitet er mit einem japanischen Unternehmen zusammen, bei Azerspace-2/Intelsat 38 mit einem Betreiber aus Aserbaidschan.
Die Trägerrakete wird von der ArianeGroup gebaut, einem Gemeinschaftsunternehmen von Airbus und dem Triebwerkhersteller Safran. Weil neue Konkurrenz wie das US-Unternehmen SpaceX den Wettbewerb verschärft, lässt die europäische Raumfahrtagentur Esa den Nachfolger Ariane 6 entwickeln. Er soll Fracht deutlich günstiger ins All bringen, der Erstflug ist für Mitte 2020 geplant. (SDA)