Raiffeisen bootet Chefjuristin Nadja Ceregato (48) aus
Für Vincenz’ Frau wird die Auszeit zur Rauszeit

Vincenz-Ehefrau Nadja Ceregato wird wohl nie mehr zu Raiffeisen zurückkehren. Die Affäre um ihren Mann ist für sie eine schwere Belastung.
Publiziert: 03.03.2018 um 13:10 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2022 um 09:30 Uhr
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Vincenz’ Ehefrau Nadja Ceregato (48) befindet sich derzeit in einem Sabbatical.
Foto: André Häfliger

Raiffeisen-Chef Patrik Gisel (56) versucht mit allen Mitteln, die eigene Haut zu retten. Obwohl seit 2002 Stellvertreter von Pierin Vincenz (61), geht er so weit wie möglich auf Distanz zu seinem Ziehvater.

Das bekommt jetzt auch Vincenz' Ehefrau Nadja Ceregato (48) zu spüren. Die Raiffeisen-Chefjuristin befindet sich derzeit in einem Sabbatical – und wird wohl nie mehr zu Raiffeisen zurückkehren. Die Trennung sei «besser für sie und für uns», sagte Gisel gestern an der Jahresmedienkonferenz von Raiffeisen.

Offensichtlich hat sich Gisel kurzfristig zu diesem Schritt entschlossen. Ceregato weiss noch nichts davon, dass sie im Hause Raiffeisen nicht mehr erwünscht ist. Er werde mit ihr sprechen, sagte Gisel. Angesichts der Strafuntersuchung gegen Pierin Vincenz wäre die Rückkehr «ein ungesunder Mix».

Gezeichnet von der Affäre um ihren Mann

Dass der Chef und die Chefjuristin der drittgrössten Schweizer Bank das Ehebett teilen, warf immer wieder Fragen auf. Vincenz pflegte diese jeweils mit der Bemerkung vom Tisch zu fegen, dass Beziehungen am Arbeitsplatz die normalste Sache der Welt seien.

Damit hatte er im Grundsatz natürlich recht. Mit der Strafuntersuchung ändert sich aber das Bild komplett. Die Frage stellt sich: Was wusste die Chefjuristin? Weihte Vincenz seine Frau in seine umstrittenen Privatgeschäfte ein oder hielt er diese auch vor ihr geheim?

Ceregato ist von der Affäre um ihren Mann gezeichnet. Einsam sitzt sie in der Millionenvilla im Appenzellerland. Der Mann befindet sich seit Dienstag in einem Zürcher Knast, die beiden Töchter studieren fernab von daheim. Sie macht kein Geheimnis daraus, dass die Situation für sie belastend ist. Sie nehme derzeit Tag für Tag, schaue nicht zu viel voraus. Gleichzeitig ist für sie schwer nachvollziehbar, dass die Justiz mit solcher Vehemenz gegen ihren Mann einfährt.

Rechtlich liegt nichts gegen Ceregato vor. Sie klammert sich daran, dass ihr die Finanzmarktaufsicht (Finma) im letzten Herbst versichert habe, dass kein Verfahren gegen sie persönlich laufe. Auch strafrechtlich wird nicht gegen sie ermittelt.

Aus dem Schneider ist sie aber ebenso wenig wie Gisel. Denn die Finma führt ihr Verfahren gegen Raiffeisen weiter. Sie untersucht, warum weder Verwaltungsrat noch Geschäftsleitung und Rechtsabteilung etwas davon merkten, dass der CEO möglicherweise krumme Geschäfte betrieb. Dabei wird die Aufsichtsbehörde auch die Rolle von CEO Gisel und Chefjuristin Ceregato durchleuchten.

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