«Nach dem Konkurs ging es mir besser»
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Radsport-Legende Beat Breu:«Nach dem Konkurs ging es mir besser»

Radlegende im Visier von Zoll, Arbeitsinspektorat und Polizei
Razzia beim Circus Beat Breu!

Über mehrere Stunden unterzogen Behörden den Circus Beat Breu einer Kontrolle. Mit dabei: die Eidgenössische Zollverwaltung, die Schaffhauser Polizei und das kantonale Arbeitsinspektorat.
Publiziert: 16.08.2019 um 07:45 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2019 um 14:22 Uhr
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Am Donnerstag gab es eine Razzia im Circus Beat Breu. Fünf Stunden dauerte sie.
Foto: Thomas Meier
Johannes Hillig, Patrik Berger und Julia Fritsche

Aufregung beim Circus Beat Breu: Am Donnerstag tauchten gleich mehrere Behörden auf und unterzogen den Zirkus einer Grosskontrolle – über mehrere Stunden hinweg. Vor Ort waren die Eidgenössische Zollverwaltung EZV, die Schaffhauser Polizei und das kantonale Arbeitsinspektorat. Das berichten die «Schaffhauser Nachrichten». Bei der Kontrolle geht es offenbar nicht nur um die Einfuhr und Verzollung der Zirkusfahrzeuge, sondern auch um mögliche arbeitsrechtliche Verstösse.

Gegenüber BLICK bestätigt die EZV, am Donnerstag eine Routinekontrolle durchgeführt zu haben. Es handelte sich um eine Zollkontrolle. Zu Verstössen macht der Sprecher keine Angaben: «Die Auswertung der gestrigen Aktion läuft noch, weshalb wir momentan keine Angaben hierzu machen können.» Es sei aber weder Waren beschlagnahmt, noch ein Strafverfahren eröffnet worden.

Fehlende Dokumente

Eine Sprecherin der Schaffhauser Polizei sagt: «Es war keine Razzia, sondern eine reine Routinekontrolle.» Es sei um die Betriebssicherheit der Fahrzeuge gegangen. Vorläufiges Resultat der Kontrolle: «Einige Dokumente für die Fahrzeuge fehlen noch.»

Am Freitagmorgen ist BLICK vor Ort. Die Türen bleiben verschlossen. Ein Zirkus-Mitarbeiter weiss nicht, wo sein Chef ist. Sonst ist niemand zu sehen. Zu sehen sind aber eine Handvoll Arbeiter. Diese scheinen mit dem Einrichten des Zeltes beschäftigt zu sein.

Schliesslich erreicht BLICK den Zirkus-Chef am Telefon. «Die heutige Vorstellung findet statt», verkündet Breu.

Droht der Traum der Radsportlegende nun zu platzen?

Erstmals schnupperte der 61-Jährige beim Circus Royal Manegenluft, bevor er selber Zirkusdirektor wurde. Sein Traum ging in Erfüllung. «Am 5. August feiern wir Premiere in Winterthur», kündigte Breu noch stolz im BLICK an. «Alles ist parat. Die Bewilligungen sind eingereicht und die Artisten unter Vertrag genommen.» Bis Ende Jahr seien an 16 Spielorten je acht Vorstellungen in der Deutschschweiz geplant.

Ob die Vorstellung am Freitag, um 19.30 Uhr, stattfinden wird, ist noch unklar. Gut sieht es im Moment nicht aus. Auch Breu selber zeigt sich nicht optimistisch: «Ich weiss nicht, ob wir heute spielen können», sagt er zu den «Schaffhauser Nachrichten». Wie es nun weitergeht, wird Breu am Freitag noch kommunizieren.

Nicht der erste Ärger mit den Behörden

Breu hatte bereits im Vorfeld seiner Premiere als Zirkusdirektor Ärger mit dem Veterinäramt des Kantons Zürich. Das Amt hatte eine Einfuhrsperre für sämtliche Tiere verhängt. Dies im Zusammenhang mit Fällen von Rindertuberkulose. Auch wenn Breu beteuerte, dass seine Tiere allesamt gesund seien. Die Behörde blieb dabei. Pony Pascha bleibt zusammen mit den Pferden und Kamelen in Vorarlberg in Österreich.

Und so stand der frischgebackene Zirkusdirektor während der Begrüssung zur Premiere allein der Manege. Eigentlich hätte ihn Pony Pascha begleiten sollen. Daraus wurde nichts.

Entmutigen liess sich die Radsportlegende aber nicht: «Wir haben eine Etappe verloren, aber das Rennen noch lange nicht.» Denn Breu weiss zu improvisieren: Sein Programm bestritten Artisten, Clowns und eine Sängerin. Mangels eines eigenen Orchesters war die Stadtmusik Winterthur für die musikalische Begrüssung eingesprungen.

Kurzes Gastspiel beim Circus Royal

Breu hat aus seiner Zeit beim Circus Royal Erfahrung mit Untersuchungen und Anzeigen. Damals stand aber nicht er im Visier der Ermittlungen, sondern Zirkusdirektor Oliver Skreinig. Gläubiger hatten ein Konkursverfahren gegen die Circus Royal Betriebs GmbH eingeleitet.

Für Breu war das Ganze zu viel und er verliess den Zirkus nach einem Jahr bereits wieder. Zuvor führte er mit seiner Frau Heidi das Bistro des Royal. «Wir können und wollen mit unserem guten Namen nicht mehr für dieses marode Unternehmen einstehen», sagte er damals.

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