Der Schweizer Detailhandel ächzt. Seit Jahren schrumpfen die Umsätze. Einkaufstourismus, Online-Handel und Wetterkapriolen verderben ihm regelmässig das Geschäft.
Wie sollen die Händler das Publikum noch in die Läden kriegen? Mit frischen Ideen: Der Black Friday kommt ihnen gerade recht. In den USA hat die Rabattschlacht nach dem Erntedankfest Thanksgiving eine lange Tradition. In die Schweiz hat man den Rabatttag erst vor kurzem importiert.
Letztes Jahr brachte Manor den Black Friday in die Schweizer Warenhäuser. Mit Erfolg: «Wir verzeichneten 50 Prozent mehr Besucher als an einem normalen Freitag», sagt Manor-Sprecherin Elle Steinbrecher. Der Umsatz habe sich sogar verdreifacht.
Coop das erste Mal mit dabei
Logisch, plant das Warenhaus auch dieses Jahr eine Black-Friday-Aktion: Morgen gibt es auf alles ausser Lebensmittel 30 Prozent Rabatt. Esswaren und Elektronikartikel sind zehn Prozent günstiger. Einzige Voraussetzung: eine Gratis-Kundenkarte von Manor.
Zum ersten Mal mischt auch Coop mit. Beim Grossverteiler gibt es am schwarzen Freitag auf Spielwaren 30 Prozent, Weine sind 20 Prozent günstiger.
Dem US-Hype noch nicht ganz verfallen ist die Migros. Gesamtschweizerisch sind keine Aktionen geplant. Es gibt aber regionale Ausnahmen: Die Migros Aare, Luzern und Tessin geben Rabatte. Dasselbe gilt für die Migros-Töchter Melectronics, Digitec und Galaxus.
«Ab diesem Jahr endgültig etabliert»
Bei den Elektronikhändlern haben auch Interdiscount und Media Markt spezielle Aktionen im Angebot. Ebenfalls mit Rabatten locken die Online-Händler Zalando, Amazon und La Redoute. Letztere gibt einen Rabatt von 40 Prozent auf alles. Auch im stationären Handel herrscht Rambazamba. Zahlreiche Warenhäuser haben Sonderangebote und verlängern die Öffnungszeiten.
In Zukunft dürfte der Rabatttag im November für den Schweizer Detailhandel noch wichtiger werden. «Der Black Friday wird im Jahr 2016 endgültig als Shopping-Grossereignis und Start des Weihnachtsgeschäfts in der Schweiz ankommen und sich nachhaltig etablieren», sagt Julian Zrotz, Geschäftsführer des Vergleichsportals Preispirat. Nächstes Jahr werde es sich kein Unternehmen mehr erlauben können, am Black Friday keine Schnäppchen anzubieten.