Die Stimmung unter den Mitarbeitern der SBB-Reinigung ist schlecht. Grund ist eine Zulage von 1.45 Franken pro Stunde. Diese hat das Reinigungspersonal der SBB zum normalen Stundenlohn ausbezahlt bekommen, wenn es stark verschmutzte Zug-Toiletten putzen oder Sprayereien in den Zügen entfernen musste.
Damit ist nun Schluss, wie «20 Minuten» berichtet. Seit Anfang Jahr wird diese Zulage nicht mehr ausbezahlt. Laut dem Bericht sind 510 Angestellte betroffen, die zwischen 42'000 und 62'000 Franken jährlich verdienen.
«SBB sparen bei tiefsten Einkommen»
Bei der Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) kann man das nicht nachvollziehen. «Das Reinigungspersonal verdient ohnehin am wenigsten. Die SBB sparen hier also bei den tiefsten Einkommen», sagt Sekretär Jürg Hurni. Gesamtersparnis der Aktion: 200'000 Franken.
«20 Minuten» konnte mit Direktbetroffenen sprechen. Ein 42-Jähriger, der seit zehn Jahren im Sold der SBB steht, berichtet von krassen Fällen. Am Wochenende sei es besonders schlimm, dann seien die WC zuweilen voll mit Erbrochenem. Und doch muss er mit Handschuhen und Putzlappen an die Arbeit. «Manche meiner Kollegen müssen während der Putzarbeit erbrechen», sagt er.
Gespräche für eine Übergangslösung
Und was sagen die SBB? Per 1. Januar 2018 sei für die Funktion Cleaning «das Lohnband angehoben worden». Man führe mit den Sozialpartnern Gespräche für eine Übergangslösung für 2019. (pbe)