Foto: Keystone

Plastikprotest am Nestlé-Sitz
Greenpeace-Aktivisten steigen Nestlé aufs Dach

Greenpeace-Aktivisten kletterten auf den Nestlé-Hauptsitz. Sie protestieren damit gegen Einwegverpackungen, die der Nahrungsmittelmulti nutzt. Gleichzeitig deponierten sie einen Plastikdrachen aus Nestlé-Plastikmüll, der an Stränden der Philippinen eingesammelt wurde.
Publiziert: 16.04.2019 um 12:07 Uhr
|
Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:42 Uhr
1/5
Greenpeace-Protest vor dem Nestlé-Hauptsitz in Vevey VD.
Foto: Keystone
Claudia Gnehm

Keine Woche vergeht, wo Nahrungsmittelhersteller nicht Fortschritte bei der Reduktion von Plastikpackungen vermelden. Gestern brachte Migros die ersten voll rezyklierten PET-Flaschen in die Regale, wie BLICK berichtete. Doch Umweltorganisationen wie Greenpeace geht es zu wenig schnell vorwärts. In einer aufsehenerregenden Aktion kletterten heute Morgen Greenpeace-Aktivisten auf das Dach des Nahrungsmittelmulti Nestlé. Es gelang ihnen ein grosses Transparent mit der Aufschrift «No Single use»  (keine Einwegverpackungen) prominent an der Fassade aufzuhängen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Nestlé sei einer der grössten Plastikverschmutzer der Welt, allein letztes Jahr habe der Konzern 1,7 Millionen Tonnen Plastik produziert, teilte Greenpeace mit. «Bisher setzt Nestlé aber auf PR und Scheinlösungen statt auf konkrete und wirksame Massnahmen», kritisiert die Organisation.

Paradigmenwechsel gefördert

Die von Nestlé angekündigte Umlagerung zu Wegwerfverpackungen aus anderen Materialien werde das Problem nicht lösen, sondern nur verschieben, heisst weiter. Papierverpackungen brauchten Zellstoff, dafür werden klimarelevante Urwälder abgeholzt. Auch Bioplastik verbrauche wertvolle Ressourcen. Es brauche einen Paradigmenwechsel. Greenpeace fordert von Nestlé einen ambitiösen Aktionsplan, um Einwegverpackungen zu eliminieren. Notwendig seien alternative Liefer- und Verteilungssysteme, die auf Wiederauffüllung und Wiederverwendbarkeit basieren.

Mitbeteiligt an der Aktion war die globale Bewegung «Break Free From Plastic».

Nestlé weist Kritik zurück

Nestlé-Sprecher Christoph Meier sagt zum Protest: «Greenpeace konzentriert sich auf Proteste und redet, wir handeln konkret.»

Nestlé stelle immer mehr Produkte her, die man rezyklieren könne. Zudem würden Recycling-Systeme gefördert. Auch im eigenen Haus kämpfe Nestlé gegen Plastik. In sämtlichen Standorten sei Einwegplastik eliminiert worden, wo es wiederverwertbare Alternativen gebe, sagte Meier weiter.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.