Bis anhin waren vor allem Discounter wie Aldi oder Lidl für Billig-Angebote bekannt. Die Migros hielt sich raus – und setzte nach eigenen Angaben auf regionale und nachhaltige Produkte. Doch dabei bleibt es offenbar nicht.
Im Migros-Supermarkt am Hauptsitz in Zürich warten seit neuem Papp-Regale mit verschiedensten Schnäppchen darauf, geplündert zu werden. Aufgebaut als Shop-in-Shop-Konzept.
Ein Beispiel gefällig? Nebst Plastiktellern werden dort auch WC-Bürsten oder Bodenwischer aus Kunststoff angepriesen. Der universelle Preis für alle Gegenstände: zwei Franken! Die Gestelle erinnern an eine chaotische Wühlkiste auf einem türkischen Basar.
Was hat es damit auf sich?
Was genau es mit diesen Gestellen auf sich hat, kann die Migros auf Anfrage von BLICK nicht sagen. Läuft hier ein Projekt mit 2-Franken-Shops? Also der Versuch, in einem normalen Supermarkt einen fixen Bereich für Ramschware einzurichten?
Zu den Produkten heisst es: «Eine generelle Aussage zu Herstellern und zur Qualität kann bei der Vielzahl der ständig wechselnden Artikel nicht gemacht werden.» Nur: «Solche Angebote gibt es in mehreren Filialen in Zürich», sagt ein Sprecher. Auch die Frage, ob in Zukunft schweizweit noch mehr dieser Shop-in-Shops aufgebaut werden, bleibt unklar.
Die meisten dieser Billig-Waren sind aus Plastik. Und das, obwohl sich die Migros auf der Webseite damit rühmt, sich stark für umweltverträgliche Angebote einzusetzen. Synthetische Zwei-Franken-Fressnäpfe gehören sicher nicht dazu.
Reste-Verwertung in den Outlets
Die nicht verkauften Waren dieses Billigsortiments gelangen in die sogenannten Outlet-Migros. An 25 Orten stehen in der Schweiz solche Filialen.
Im Angebot: unverkauften Waren, vor allem Non-Food-Artikel aus herkömmlichen Supermärkten – zu tiefen Preisen. Ziel dabei ist es, Überbestände loszuwerden.
«Es geht uns damit vordergründig ums Bekämpfen von Foodwaste und der Vernichtung von unverkauften Waren», heisst es auf der Webseite der Migros. (bro)